Rob Smith wird Nachfolger von Gordon Riske
kro
− Der Frankfurter Gabelstaplerhersteller und MDax-Konzern Kion hat einen Nachfolger für seinen bisherigen Vorstandsvorsitzenden Gordon Riske gefunden. Mit Wirkung zum 1. Januar 2022 übernimmt der in Deutschland eingebürgerte US-Amerikaner Rob Smith das Ruder, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. Der 56-Jährige leitet aktuell noch als President und CEO die Geschicke des börsennotierten finnischen Kranherstellers Konecranes. Zuvor war er Senior Vice President und General Manager beim US-amerikanischen Landmaschinenkonzern Agco.
Riske hört damit sechs Monate vor Ende seines Vertrages auf. Nach 14 Jahren an der Spitze erreicht der ebenfalls in den USA geborene Manager im kommenden Jahr die reguläre Altersgrenze von 65 Jahren. Er werde Smith sowie dem Unternehmen in der Zeit bis zu seinem ursprünglichen Vertragsende beratend zur Verfügung stehen, hieß es weiter.
Der studierte Elektrotechniker kam im Herbst 2007, nach sieben Jahren als Chef beim Kölner Motorenbauer Deutz, als Mitglied der Geschäftsführung zu Kion. Dazu übernahm Riske auch den Vorsitz der Geschäftsführung der Linde Material Handling. 2008 wurde er Vorstandschef des aus dem Linde-Konzern ausgegliederten Gabelstaplerherstellers, der damals in der schwersten Krise der Flurförderzeugindustrie steckte.
Heute bezeichnet sich der Maschinenbauer gemessen am Umsatz als führender Anbieter von Lagerautomatisierung − und profitiert kräftig vom E-Commerce-Boom, der das Logistiksystemgeschäft antreibt. An der seit 2013 gelisteten Aktie dürften die Aktionäre rege Freude gehabt haben, hat sich der Kurs seitdem doch fast vervierfacht und Ende Juni ein Allzeithoch von über 93 Euro erreicht. Damit besteht für Kion sogar die Möglichkeit, im September in den Dax 40 aufzurücken.
Riske selbst will sich im nächsten Jahr denn auch mit Rekordwerten bei fast allen zentralen Finanzkennziffern aus dem Unternehmen verabschieden. Gemäß den Ende Juli nach oben geschraubten Zielen soll sich der Auftragseingang im Jahr 2021 nun auf 10,65 Mrd. bis 11,45 Mrd. Euro belaufen. Beim Umsatz rechnet das Management mit 9,7 Mrd. bis 10,3 Mrd. Euro. Selbst beim bereinigten Ebit könnte Kion mit bis zu 890 Mill. Euro nun den Wert aus dem Vorkrisenjahr 2019 übertreffen.
Helfen soll dabei auch der im Jahr 2016 für insgesamt 3,25 Mrd. Dollar inklusive Schulden erworbene Automatisierungsspezialist Dematic. Der Deal wurde vom chinesischen Nutzfahrzeughersteller und Ankeraktionär Weichai Power unterstützt. Zum Abbau der daraus entstandenen Schulden hatte Kion Ende vergangenen Jahres via Kapitalerhöhung 813 Mill. Euro eingenommen. Riske selbst hatte nicht nur den Milliarden-Zukauf eingefädelt, sondern einige Jahre zuvor auch den Einstieg der Chinesen, zu deren Chef Riske Verbindungen aus seiner Zeit bei Deutz hat. Heute hält der Großaktionär gut 45 % der Anteile des Gabelstaplerherstellers, der an der Börse rund zehneinhalb Milliarden Euro auf die Waage bringt.