SAF-Holland hat einen neuen Finanzvorstand berufen: Der 49 Jahre alte Frank Lorenz-Dietz beginnt mit seiner Aufgabe am 1. Januar. Er war lange in Stabs- und Führungsfunktionen für Bosch tätig und zuletzt bis Ende des vergangenen Jahres Finanzchef der SEG Automotive Germany GmbH in Stuttgart, die aus einer Ausgliederung aus der Bosch-Gruppe entstanden ist.

Somit kann sich Wilfried Trepels (58) wieder zurückziehen. Mit ihm überbrückt der Nutzfahrzeugzulieferer in Bessenbach bei Aschaffenburg seit Mitte Mai eine Vakanz. Trepels war schon von 2005 bis 2016 Finanzvorstand des Unternehmens gewesen und sprang ein, nachdem Inka Koljonen nach knapp eineinhalb Jahren im Januar SAF-Holland verlassen hatte. Die Finnin ist seitdem im Vorstand des Lkw- und Bus­herstellers MAN für Finanzen, IT und Recht verantwortlich. Für den Übergang bleibt Trepels bis Ende März 2023 im Unternehmen, wie SAF-Holland ankündigte.

Der Diplom-Wirtschaftsingenieur Lorenz-Dietz hatte seine Berufslaufbahn 1998 bei Bosch begonnen. Für das Stiftungsunternehmen war er bis 2015 tätig, mit dem Fokus auf Finanzen und IT im Autozulieferergeschäft. Von 2011 bis 2013 war er am spanischen Standort Treto und steuerte dort als Abteilungsleiter Kosten und Budget des dortigen Werks. 2016 wechselte er zu der ausgegründeten Sparte Starter Motors & Generators, die 2017 an chinesische Investoren verkauft und in SEG Automotive umfirmiert wurde. Von Oktober 2019 bis Ende 2021 war er dort Finanzchef. Nach den Worten von Alexander Geis, dem Vorstandsvorsitzenden von SAF-Holland, besitzt Lorenz-Dietz „genau die Erfahrungen und Kompetenzen“, die sich das Unternehmen für die Integration von Haldex und eine weitere Verbesserung der Rentabilität wünsche. Haldex ist der schwedische Bremsenhersteller, den SAF-Holland nach einem erfolgreichen Übernahmeangebot eingliedern will. Dafür fehlt noch als letzte Genehmigung die Zustimmung der polnischen Wettbewerbsbehörde.

Interim-Finanzchef Trepels war im Januar 2017 von SAF-Holland zum Baumaschinenhersteller Wacker Neuson gewechselt. Im November 2020 verließ er kurzfristig das Münchner Unternehmen – wegen unterschiedlicher Auffassungen zur Unternehmensführung, wie es damals hieß. Geis dankt nun Trepels besonders „für seinen wichtigen Beitrag“ zur Übernahme von Haldex.