Nutzfahrzeugzulieferer

SAF-Holland macht Andeutungen der Finanzchefin wahr

Das Unternehmen erhöht die Jahresprognose für den Umsatz und die Marge. Inka Koljonen hatte das im CFO-Interview der Börsen-Zeitung schon erahnen lassen.

SAF-Holland macht Andeutungen der Finanzchefin wahr

jh

Die Jahresprognose erhöht und doch ein Kursabschlag: So erging es dem Nutzfahrzeugzulieferer SAF-Holland am Donnerstag. Das Geschäft des Herstellers von Sattelkupplungen und Achsen läuft glänzend. Darüber hatte Inka Koljonen vor kurzem im CFO-Interview der Börsen-Zeitung berichtet (vgl. BZ vom 24. Juli). Und die Finanzchefin hatte da schon angedeutet, dass der Ausblick für dieses Jahr am 12. August nach oben korrigiert werden könnte: „Wir werden uns die Chancen und Risiken ansehen und unsere Guidance für 2021 kritisch prüfen.“

Das ist geschehen, und seit Donnerstag peilt das Unternehmen in Bessenbach bei Aschaffenburg nun offiziell einen höheren Erlös und eine höhere Umsatzrendite an als bisher angekündigt: Der Umsatz soll auf 1,1 Mrd. bis 1,2 Mrd. Euro steigen, die Marge auf rund 7,5% – bezogen auf das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern. Im zweiten Quartal waren es 7,8% nach 7,7% im ersten Abschnitt.

Die höheren Jahresziele seien erwartet worden, kommentierte die Investmentbank Kepler Cheuvreux die geänderte Prognose. Seit dem CFO-Interview war der Aktienkurs um fast ein Fünftel gestiegen, auch am Donnerstag ging es zunächst noch nach oben, ehe sich die Richtung änderte. 12,10 Euro am Handelsschluss bedeuteten einen Tagesverlust von 6,6% für den SDax-Titel.

Außer dem deutlichen Umsatz- und Ergebnisanstieg, über den Vorstandschef Alexander Geis in einer Konferenz mit Analysten berichtete, hatte Koljonen positive Nachrichten über Mittelzufluss und Verschuldung parat. Der Cash-flow reduzierte sich zwar wie erwartet, doch angesichts der Knappheiten von Material und der stark gestiegenen Stahlpreise zeigte sich die 47 Jahre alte Finnin damit zufrieden. Weiterhin steht die Lieferfähigkeit bei voll ausgelasteten Kapazitäten für das Unternehmen an erster Stelle.

Dank der gestiegenen Profitabilität reduzierte sich der Verschuldungsgrad erheblich: Vom 4,4-Fachen des operativen Ergebnisses (Ebitda) vor einem Jahr auf das 1,75-Fache. „Für den weiteren Jahresverlauf erwarten wir eine weitere Verbesserung“, berichtete die Finanzchefin. Das passt zu ihrem Bestreben nach soliden Bilanzstrukturen.