Schell soll Energiekonzern EnBW führen
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Der designierte neue EnBW-Chef Andreas Schell will die Wende des Konzerns hin zu erneuerbaren Energien fortführen. Der Aufsichtsrat von EnBW unter Chefkontrolleur Lutz Feldmann hat den bisherigen Chef des Großmotorenherstellers Rolls-Royce Power Systems am Donnerstag zum Nachfolger des scheidenden CEO Frank Mastiaux gewählt. Der 58 Jahre alte Mastiaux verlässt Deutschlands drittgrößten Versorger im September, wenn sein Vertrag ausläuft – nach zehn Jahren im Amt auf eigenen Wunsch. Schell solle Mastiaux im Laufe des vierten Quartals ablösen, teilte das Unternehmen aus Karlsruhe am Donnerstag mit. Der 52-Jährige erhalte einen Dreijahresvertrag.
EnBW ist gerade dabei, für den milliardenschweren Ausbau der Stromautobahnen der Tochter TransnetBW einen langfristig orientierten Finanzpartner ins Boot zu holen, und hat mit dem Prozess der Investorensuche die Investmentbank Morgan Stanley beauftragt. „Außerdem möchte ich das Unternehmen auch weiterhin vor dem Hintergrund aktueller Fragen wie der Versorgungssituation für unsere Kundinnen und Kunden zukunftssicher positionieren“, erklärte Schell, der aus der Autobranche kommt. Der auf Energietechnik spezialisierte Maschinenbau-Ingenieur hatte 2017 die Führung bei Rolls-Royce Power Systems übernommen. Zuvor war er für Daimler und in den USA für UTC Aerospace Systems tätig gewesen.
Aufsichtsratschef Feldmann sagte, Schell sei ein Top-Manager, „der strategisch konsequent vorgeht, tiefgreifende Unternehmensveränderungen erfolgreich und mit hoher Effizienz gestalten kann und sich darüber hinaus in den anspruchsvollen Märkten der Energie- und Mobilitätswende sehr gut auskennt“. Schell hatte Rolls-Royce Power Systems mit Sitz am Bodensee vom Hersteller traditioneller Diesel- und Gasmotoren zum modernen Anbieter nachhaltiger Antriebslösungen bis hin zu kompletten Energiesystemen entwickelt.