Rückversicherer

Scor-Chef Kessler bekommt anderen Nachfolger als gedacht

Eigentlich stand der Nachfolger von Denis Kessler als Generaldirektor von Scor fest. Doch nun gibt Kessler die operative Geschäftsführung früher ab als gedacht und macht die Pläne damit hinfällig.

Scor-Chef Kessler bekommt anderen Nachfolger als gedacht

Paukenschlag bei Scor: Der Ende vergangenen Jahres präsentierte Plan für die Nachfolge von Denis Kessler an der Spitze des Rückversicherers hat sich zerschlagen. Denn der 69-jährige Kessler, der seit 19 Jahren am Ruder der weltweiten Nummer 4 der Branche steht, will von seinem Posten als Generaldirektor aus persönlichen Gründen bereits Ende Juni zurücktreten, ein Jahr früher als vorgesehen. Eigentlich war geplant, dass er die operative Geschäftsführung von Scor erst 2022 an seinen im Dezember designierten Nachfolger Benoît Ribadeau-Dumas übergibt.

Der 48-Jährige war zuletzt Stabschef des früheren Premierministers Édouard Philippe. Er hat den Großteil seiner Karriere in der Industrie bei Thales und Safran gemacht, verfügt jedoch über keine Erfahrung in der Versicherungsbranche. Er hatte im Januar als stellvertretender Generaldirektor bei Scor begonnen, um sich einzuarbeiten. Die für Banken und Versicherungen zuständige Aufsicht Autorité de contrôle prudentiel et de résolution (ACPR) soll jedoch laut französischen Medien verlangt haben, dass Ribadeau-Dumas mindestens ein Jahr lang für den Rückversicherer gearbeitet haben muss, bevor er Generaldirektor werden kann. Da die Bedingung jetzt nicht erfüllt ist, kann er die Nachfolge Kesslers nicht antreten.

Neuer Generaldirektor von Scor soll nun am 1. Juli Laurent Rousseau (43) werden, der stellvertretende Generaldirektor von Scor Global P&C. Kessler wird aber weiterhin an der Spitze des Verwaltungsrates des Rückversicherers stehen.