Prominenter Neuzugang für Fresenius: Der Gesundheitskonzern holt den früheren Siemens- und Eon-Vorstand Michael Sen an die Spitze seiner Tochtergesellschaft Kabi, die Medikamente und Medizinprodukte zur Infusion, Transfusion und klinischen Ernährung anbietet. Der 52-Jährige wird Nachfolger des Vorstandsvorsitzenden Mats Henriksson, der laut einer Unternehmensmitteilung aufgrund unterschiedlicher Vorstellungen zur weiteren Ausrichtung von Kabi ausscheidet.

Sen sei zum 12. April in den Fresenius-Vorstand berufen worden, teilt der Konzern mit. Sen gehörte dem Siemens-Vorstand von April 2017 bis März 2020 an. Dort war er für das bei Siemens Healthineers gebündelte Gesundheits- sowie für das Energiegeschäft verantwortlich. Inmitten der Abspaltung der Energiesparte verließen jedoch Siemens-Energy-Chef Sen und sein Finanzvorstand Klaus Patzak Knall auf Fall den Konzern (vgl. BZ vom 20.3.2020). Zuvor arbeitete der studierte Betriebswirt von 2015 bis 2017 als Finanzvorstand beim Energiekonzern Eon. Nach seinem Studium übernahm Sen ab 1996 bei Siemens verschiedene Führungsaufgaben in operativen Geschäften und in Zentralbereichen. Von 2008 bis 2015 war er Mitglied im Executive Team und CFO von Siemens Healthcare.

Henriksson stand seit Anfang 2013 an der Spitze von Fresenius Kabi. In den Vorstand der Tochter war der 53-Jährige zum 1. September 1999 aufgestiegen. Viele Jahre war er für Asien-Pazifik verantwortlich.

Zur Wahl in den Fresenius-Aufsichtsrat werden Frank Appel (59), seit Februar 2008 Vorstandschef der Deutsche Post DHL Group, und Susanne Zeidler (60), seit November 2012 Finanzvorstand der Deutschen Beteiligungs AG (DBAG), vorgeschlagen. Der 82 Jahre alte langjährige Fresenius-Vorstandschef Gerd Krick scheidet mit der Hauptversammlung im Mai aus dem Aufsichtsrat aus. Er soll zum Ehrenvorsitzenden des Gremiums ernannt werden.