Lufthansa steigt bei Ita ein

Spitzenposten bei Ita Airways besetzt

Die Lufthansa übernimmt Ita Airways. CEO der neuen Tochter wird Jörg Eberhart. Mit der Einigung geht eine mehr als zweijährige Verhandlungsphase zuende.

Spitzenposten bei Ita Airways besetzt

Spitzenposten bei Ita Airways besetzt

bl Mailand

Sandro Pappalardo (57) wird neuer Chairman, Jörg Eberhart (54) neuer CEO der italienischen Fluggesellschaft Ita Airways. Damit ist der Einstieg der Lufthansa bei Ita perfekt. Die deutsche Luftfahrtgesellschaft übernimmt zunächst für 325 Mill. Euro einen Anteil von 41%. Für weitere 49% werden bis 2029 weitere 325 Mill. Euro fällig. Nach 2029 kann die Lufthansa die restlichen 10% übernehmen. Der Kaufpreis beträgt dann insgesamt 829 Mill. Euro.

Ein Militärpilot als Chairman

Letzte Details sorgten zuletzt für Verzögerungen. Das italienische Wirtschafts- und Finanzministerium besetzte den Verwaltungsrat von Ita Airways unmittelbar vor dem Lufthansa-Einstieg neu. Der neue Chairman Pappalardo ist Militärpilot und Mitglied des Verwaltungsrats der nationalen Tourismusbehörde Enit. Er folgt auf Antonino Turicchi. CEO Eberhart war zuletzt Lufthansa-Strategiechef und von 2014 bis 2021 CEO und Präsident der italienischen Lufthansa-Tochter Air Dolomiti.

Neben Pappalardo und Eberhart gehören dem nun fünfköpfigen Ita-Verwaltungsrat eine weitere Vertreterin der Lufthansa und zwei Vertreter der italienischen Seite an. Von Seiten der Lufthansa rückt die Italienerin Lorenza Maggio (47) in das Gremium ein. Sie ist seit 2024 Vice President Sales EMEA der Lufthansa. In dieser Funktion verantwortete sie alle kommerziellen und vertrieblichen Aktivitäten der Passagier-Airlines der Lufthansa-Gruppe in Europa, Asien und Afrika. Maggio arbeitet seit 2001 für die Lufthansa Group.

Das Ministerium hat ferner die Unternehmerin und Politikerin der Mitte-Rechts-Partei Forza Italia, Antonella Ballone, sowie Efrem Angelo Valeriani in den Verwaltungsrat berufen. Valeriani ist Berater der italienischen Regierung.

Zwei Jahre lang schwierige Verhandlungen

Mit der Einigung gehen mehr als zwei Jahre teilweise schwierige Verhandlungen zuende. Eberhart hob hervor, dass die Übernahme die Position der Lufthansa stärkt und strategische Synergien ermöglicht. Rom wird über eine Golden-Power-Regelung dauerhaft Mitsprache bei strategischen Entscheidungen haben.

Die Lufthansa will den Flughafen Rom-Fiumicino zu ihrem fünften Drehkreuz machen – mit Verbindungen vor allem nach Südamerika, Afrika und Asien. Ita Airways wird mit etwa 5.000 Beschäftigen und hundert Flugzeugen die größte Tochtergesellschaft der Lufthansa sein. Ita hat für 2023 einen Verlust von 5 Mill. Euro ausgewiesen. Zwischen Januar und November 2024 kam die Gesellschaft auf einen Betriebsgewinn (Ergebnis vor Zinsen und Steuern, Ebit) von 20 Mill. Euro.

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