Staatsanwaltschaft erhebt Anklage gegen Christian Olearius
Reuters
Die Staatsanwaltschaft Köln hat im Zusammenhang mit Cum-ex-Geschäften Anklage gegen den Miteigentümer und ehemaligen Chef der Privatbank M.M.Warburg, Christian Olearius, erhoben. Es gehe um mehrere Fälle schwerer Steuerhinterziehung, berichteten „Süddeutsche Zeitung“ und WDR am Dienstag. Der Bankier bestreite die Vorwürfe. Eine Sprecherin des zuständigen Landgerichts Bonn sagte, bei Gericht sei eine neue Cum-ex-Klage eingegangen.
„Mit Zahlungen im Jahr 2020 sind die Steuerforderungen wegen der Aktiengeschäfte der Bank beglichen worden“, sagte ein M.M.-Warburg-Sprecher. „Die Mehrheitsgesellschafter haben die Beträge aus ihrem eigenen Vermögen bezahlt.“ Die steuerliche Beurteilung der Cum-ex-Geschäfte durch Warburg habe sich als falsch erwiesen. Die Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstands von M.M.Warburg „missbilligen unrechtmäßige Steuergestaltungen jeder Art“. Vor dem Landgericht in Bonn sind mehrere Cum-ex-Prozesse geführt worden, auch gegen ehemalige Mitarbeiter des Hamburger Bankhauses. Im Februar war ein früherer Banker der Privatbank im Zusammenhang mit Cum-ex-Geschäften zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren und sechs Monaten verurteilt worden. Die Geschäfte, an denen der Angeklagte beteiligt gewesen sei, hätten zu einem Steuerschaden von knapp 110 Mill. Euro geführt.