Stefan Bender verlässt die Deutsche Bank
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Nach dem Wechsel von Stefan Hoops zur Fondstochter DWS geht der personelle Umbau in der Unternehmensbank der Deutschen Bank in der zweiten Reihe weiter. Wie es in einer internen Meldung heißt, die der Börsen-Zeitung vorliegt, verlässt der bisherige Deutschland-Chef der Unternehmensbank, Stefan Bender, das Institut nach einem Vierteljahrhundert, um sich mit 53 Jahren in den beruflichen Ruhestand zurückzuziehen. Seine Aufgaben sollen sich vom 1. Oktober an Jan Philipp Gillmann und Christian Gerhardt teilen. Zuerst hatte das Branchenmagazin „Finance“ darüber berichtet.
Bender, den Hoops 2019 zum Deutschland-Chef der Unternehmensbank machte, begann seine Karriere 1997 als Trainee bei der Deutschen Bank Morgan Grenfell. Es folgte eine steile Konzernkarriere: 2003 übernahm er die Leitung des Devisenhandels in Deutschland, zwei Jahre später bekam er die Verantwortung für Sales und Trading in Deutschland. Anschließend wurde er Bereichsleiter Corporate Treasury Sales. Von 2010 bis 2019 hatte er laut Personalmitteilung verschiedene Funktionen inne, darunter Head of Global Transaction Banking EMEA and Germany, Co-Head Corporate Finance Germany und Head of Commercial Clients Germany.
Silos durchbrechen
In der Mitteilung wird Benders Managementleistung in den höchsten Tönen gelobt. Ihm und seinem Team verdanke die Firmenkundenbank die Marktführerschaft. Der Manager kümmere sich als authentische Führungspersönlichkeit intensiv um sein Team und vermöge es, zugunsten der Kunden „Silos innerhalb der Organisation“ zu durchbrechen. Auch nach dem Rückzug Benders werde die Deutsche Bank den Fokus auf das Kerngeschäft in Deutschland legen, allerdings mit einem anderen Zuschnitt der Aufgaben. Wie bislang werden die Konzerne von der von Julian Schoof verantworteten Investmentbank betreut. Das bislang von Bender verantwortete Mittelstandsgeschäft dagegen wird aufgeteilt.
Die Verantwortung für das klassische Firmenkundengeschäft mit rund 50 000 mittelständischen Unternehmen übernimmt Gillmann. Das kleinteiligere Geschäft der rund 800 000 Geschäftskunden mit einem Umsatz im einstelligen Millionenbereich soll Gerhardt leiten.
Unterstützt werden beide von Daniel Schmand, der seit Februar den Bereich Operations der Unternehmensbank leitet. Zusätzlich werde er in das operative Geschäft einsteigen und unter anderem für das Risiko- und Regulierungsmanagement sowie die Kundenidentifizierung (Know-your-Customer/KYC) Sorge tragen.