Elektromobilität

Topmanager Guillen verlässt Tesla

Nur wenige Monate nach Übernahme der Verantwortung für die Truck-Sparte verlässt der Tesla-Manager Jérôme Guillen den US-Konzern. Er hatte zuvor zehn Jahre mit CEO Elon Musk zusammengearbeitet.

Topmanager Guillen verlässt Tesla

Der langjährige Tesla-Manager Jérôme Guillen hat das Unternehmen Anfang des Monats überraschend verlassen. Der Franzose, der einst für die Daimler-Tochter Freightliner gearbeitet hatte, leitete bei Tesla zuletzt das Truck-Programm. Die Nutzfahrzeug-Sparte war ihm erst am 11. März übertragen worden. Tesla-Chef Elon Musk hatte die ersten Prototypen des Schwerlasters „Semi“ im November 2017 vorgestellt. Ursprünglich sollte das Nutzfahrzeug, das laut Tesla bis zu 800 Kilometer Reichweite haben wird und binnen 30 Minuten genug Strom für weitere 640 Kilometer nachladen kann, bereits Ende 2019 auf den Markt kommen. Mittlerweile ist der Marktstart auf Ende dieses Jahres verschoben worden.

Die Verantwortung, dass dieser immer noch ambitionierte Zeitplan eingehalten wird, oblag nun Guillen. Als ehemaliger Manager der Daimler-Tochter Freightliner bringt der 49-Jährige Truck-Erfahrung mit. Auch mit der Bewältigung eines herausfordernden Produktionsstarts sollte sich der Franzose auskennen. Bei Tesla leitete er zunächst das Model-S-Programm und half später dabei, die Anfangs nicht in die Gänge gekommene Model-3Produktion hochzufahren.

Allerdings deutet sich an, dass der Truck „Semi“ noch einmal vor ganz anderen Problemen steht als Teslas Pkw-Modelle. Experten zufolge kann die Batterietechnologie, die Tesla bräuchte, um die versprochenen Leistungsdaten zu erreichen, noch nicht serienreif produziert werden. Laut CEO Elon Musk sind indes allenfalls­ Lieferprobleme bei den Batterien für eine erneute Verzögerung bis ins kommende Jahr verantwortlich.

Abgesehen von den Herausforderungen in der Batterietechnologie fehlt es Tesla auch an der Ladeinfrastruktur für die Trucks. Selbst die schnellsten Supercharger des US-Konzerns laden zu langsam, um die tonnenschweren Akkus während einer halbstündigen Fahrtunterbrechung auch nur annähernd vollzuladen.

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