Die Hauptversammlung der HVB-Mutter Unicredit soll eine deutliche Gehaltserhöhung für CEO An­drea Orcel und etwa 900 Spitzenbanker absegnen. Das berichtet die Zeitung „Il Sole 24 Ore“. Orcel soll dem Vernehmen nach zwar ein unverändertes Grundgehalt von 2,5 Mill. erhalten, doch inklusive Boni könnte seine Vergütung um 20 bis 40% auf 9 bis 10,5 Mill. Euro steigen. Entsprechende Gerüchte hatte es bereits im Dezember gegeben. Der Rücktritt von Jayne-Anne Gadhia, Verwaltungsratsmitglied und Vorsitzende des Vergütungsausschusses, wird von manchen Beobachtern damit in Verbindung gebracht. Angeblich sei sie die undichte Stelle gewesen, die die Information weitergegeben habe. Dazu hatte es auch interne Untersuchungen gegeben.

Orcel hatte schon zu seinem Arbeitsbeginn im April 2021 eine Antrittsprämie von 4,5 Mill. Euro erhalten. Seine gegenüber Vorgänger Jean-Pierre Mustier verdoppelten Bezüge hatten bei der Unicredit-Hauptversammlung 2021 dazu geführt, dass mehr als 40% des Kapitals gegen Mustiers Entlohnung gestimmt haben. Für 2021 hatte der CEO 6,7 Mill. Euro erhalten.

Auch die etwa 900 Spitzenmanager der Bank sollen Gerüchten zufolge deutlich höhere Bezüge erhalten. Ihr Bonuspool soll demnach um 20% angehoben werden. Unicredit hat für 2022 einen Nettogewinn von 5,2 Mrd. Euro ausgewiesen, die Kosten um 2% gesenkt und die Ausschüttung an die Aktionäre um 40% erhöht.