Neuer Unipol-CEO

Matteo Laterza soll die Sparten zusammenführen

Matteo Laterza ist neuer CEO des Finanzkonzerns Unipol. Er schafft klare operative Strukturen.

Matteo Laterza soll die Sparten zusammenführen

Matteo Laterza soll als CEO Unipol-Sparten zusammenfügen

Der bisherige Generaldirektor soll Banken- und Versicherungssparte enger zusammenführen

Gerhard Bläske, Mailand
bl Mailand

Der Verwaltungsrat von Unipol hat Matteo Laterza zum neuen CEO der in Bologna beheimateten Gruppe ernannt. Zusammen mit dem Präsidenten Carlo Cimbri soll der bisherige Generaldirektor der Versicherungssparte, zunächst bis zur Hauptversammlung 2025 im Amt, die Versicherungs- und Bankensparte zusammenführen.

Unipol ist mit einem Anteil von 20% größter Aktionär von Italiens viertgrößter Bank BPER, die zuletzt unter anderem durch die Übernahme früherer Ubi-Filialen sowie der Genueser Sparkasse Carige deutlich gewachsen ist. Der Mutterkonzern Unipol hat darüber hinaus eine Beteiligung von 19,7% an der sehr ertragsstarken Volksbank von Sondrio erworben. Die Bankassurance-Sparte Arca Assicurazioni hat zuletzt zunehmend an Bedeutung gewonnen.

Früheres Interesse

Über längere Zeit galt Unipol auch als Interessent für die Monte dei Paschi di Siena (MPS). Cimbri hatte sich diesbezüglich positiv geäußert. Doch dann stiegen der Konkurrent BPM, die Familienholding Delfin (Del Vecchio) und der Bau-Unternehmer Francesco Gaetano Caltagirone ein.

Vergangenheit als CFO

Laterzas Ernennung steht für Kontinuität bei der Unipol-Gruppe. Das wird auch dadurch unterstrichen, dass Cimbri kürzlich deutlich machte, eine weitere Amtszeit als Chairman anzustreben. Er bezeichnete es als „logisch“, dass Laterza die Verantwortung für die neu konstituierte Gruppe übernimmt. Der 1965 im süditalienischen Bari (Apulien) geborene Laterza hat an der Mailänder Universität Bocconi Betriebswirtschaft studiert. Nach vielen Jahren in der Vermögensverwaltung etwa bei Eptafund SGR und bei Italiens größter Bank Intesa San Paolo wechselte er 2008 als CFO zur Unipol-Gruppe. Dort hatte er im Laufe der Jahre eine ganze Reihe von Verantwortlichkeiten sowohl auf Gruppenniveau als auch in den diversen Versicherungssparten des italienischen Finanzkonzerns.

Per Ende September vermeldete Laterza für die integrierte Gruppe einen Gewinn von 724 Mill. Euro (minus 5,9%). Das Ergebnis wurde durch den Abbau von Personal im Rahmen von Vorruhestandsregelungen mit 149 Mill. Euro belastet. Berücksichtigt man die Gewinnbeiträge von BPER sowie der Volksbank von Sondrio kam die Holding auf einen Nettogewinn von 834 Mill. Euro (plus 8,5%). „Wir sind auf dem richtigen Weg und vor der Erreichung der Ziele, die wir uns für 2024 gesetzt hatten“, sagte Laterza.

Die Einnahmen der Unipol-Gruppe aus Bologna stiegen per Ende September um 9,1% a 11,4 Mrd. Euro. Dazu trugen die Lebensparte 4,9 Mrd. Euro (plus 9,6%) und die Schadensparte 6,5 Mrd. Euro (plus 8,7%) bei. Der Solvabilitätskoeffizient stieg um neun Prozentpunkte auf 224%.

Besonders stark zeigte sich die Bankassurance-Sparte. Die Prämieneinnahmen über die bei BPER und der Volksbank von Sondrio verkauften Versicherungen der Sparte Arca Assicurazioni wuchsen im Schadensektor um 15,5% auf 230 Mill. Euro und im Lebenbereich um 27,5% auf 2,35 Mrd. Euro.

Klare operative Strukturen

Unipol sei keine Holding mehr, sondern ein Versicherungsunternehmen, sagte Laterza, als er das Ruder bei der neu konstituierte Gruppe übernahm. Es gebe nun klarere operative Strukturen. Die Impulse gingen vor allem von der Bankassurance aus. Und er machte deutlich, dass die aktuelle Struktur nicht das letzte Wort ist. „Wir beobachten Möglichkeiten, die für unsere Stakeholder wertschaffend sein können, mit großem Interesse“, sagte Laterza.  

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.