Veolia beruft vier Suez-Vertreter in den Vorstand
Von Gesche Wüpper, Paris
Das offizielle Übernahmeangebot von Veolia Environnement für ihren Wettbewerber Suez hat nach dem grünen Licht der französischen Börsenaufsicht Autorité des Marchés Financiers (AMF) gerade begonnen, doch erste personelle Veränderungen sind schon entschieden. Veolia-Chef Antoine Frérot gab jetzt bekannt, dass dem Vorstand des fusionierten Konzerns künftig vier Vertreter von Suez angehören sollen. Der Vorstand soll dann nicht mehr zwölf, sondern 16 Mitglieder haben.
Zu den Vertretern von Suez gehört Personalchefin Isabelle Calvez, die bei Veolia dieselbe Aufgabe übernehmen wird. Sébastien Daziano, bisher bei Suez für Sicherheit und institutionelle Beziehungen zuständig, wird künftig Strategie- und Innovationschef. Der bislang für Industrieabfall in Europa verantwortliche Azad Kibarian wiederum soll Chef der Regionen Italien, Afrika und Mittlerer Osten werden, während der bei Suez für Südeuropa und Lateinamerika zuständige stellvertretende Generaldirektor Angel Simon die Leitung der Geschäfte auf der Iberischen Halbinsel und in Lateinamerika übernehmen soll.
Es sei wenig wahrscheinlich, dass weitere Top-Manager von Suez in den Vorstand des fusionierten Konzerns berufen würden, erklärte Veolia-Chef Frérot auf Nachfrage während einer Telefonkonferenz zu den Halbjahresergebnissen des Konzerns. Vertreter von Suez dürften jedoch auch den beiden anderen Top-Führungsebenen angehören, die noch nicht ernannt worden sind. So soll im Oktober bekannt gegeben werden, wie sich der 40-köpfige Führungsausschuss zusammensetzen soll. Die Ernennung der Manager, die künftig an der Spitze der einzelnen Länder und Support-Funktionen des Konzerns stehen werden, soll dann anlässlich des Abschlusses der Übernahme bekannt gegeben werden, also bis Ende des Jahres.
Bei der neuen Suez-Gesellschaft, die nach der Fusion der beiden Umweltdienstleister durch die Abspaltung von Suez-Geschäften entstehen soll, konnten sich die künftigen Aktionäre bisher nicht auf ein Führungsteam einigen. Ein neuer Konzernchef werde nach der Sommerpause verkündet, heißt es in Paris. Dabei zeichne sich nun doch eine externe Lösung ab. Vorher hatte alles auf eine aus den zwei Suez-Managern Ana Giros und Maximilien Pellegrini bestehende Doppelspitze hingedeutet.