Nach elfjähriger Tätigkeit als Sprecher des Vorstands des Bundes der Versicherten (BdV) hat Axel Kleinlein sein Ausscheiden angekündigt. Der 52-Jährige will sich selbständig machen und wieder stärker wissenschaftlich als Mathematiker arbeiten. Er werde aber keinesfalls auf die Seite der Versicherer wechseln, teilte Kleinlein mit. Beim BdV hatte Kleinlein turbulente erste Jahre. Nach zwei Jahren seiner Amtszeit war er 2013 vom Aufsichtsrat abberufen worden. Nach Intervention der Mitglieder konnte er nach kurzer Zeit wieder auf den Posten zurückkehren.

Kleinlein studierte Mathematik und Philosophie in Köln und Berlin. Er schloss das Studium als Diplom-Mathematiker ab. Von 1998 bis 1999 arbeitete er im Aktuariat der Allianz Lebensversicherung. Danach wechselte er auf die Seite des Verbraucherschutzes. Von 2000 bis 2002 war er bei der Stiftung Warentest Projektleiter für den Bereich Lebensversicherung und Altersvorsorge. Danach arbeitete Kleinlein bei der Assekurata Assekuranz Rating-Agentur. Ein Jahr später gründete Kleinlein ein versicherungsmathematisches Büro. Ende 2011 kam der Wechsel zum BdV. In seiner Zeit beim Versichertenverband trat er als streitbarer Interessenvertreter auf und musste heftige Beschimpfungen abwehren. In einem Interview sagte Kleinlein, dass Bezeichnungen als „Herr Kleinlich“ oder „Herr Kleinhirn“ noch zu den charmanteren Beleidigungen gehört hatten.

Das Amt des Vorstandssprechers bei BdV wird Stephen Rehmke übernehmen. Der Rechtsanwalt gehört dem Gremium seit 2019 an. Der BdV wurde 1982 gegründet und ist mit rund 45000 Mitgliedern eine der größten Organisationen, die sich für die Rechte der Versicherten einsetzen.