Die Versicherungskammer aus Bayern stellt sich im Vorstand weitgehend neu auf. Unter dem Vorsitzenden Frank Walthes (60) wechseln nicht nur die Ressortspitzen, vielmehr wird auch der Zuschnitt der Zuständigkeiten verändert. Der Altersdurchschnitt sinkt etwas, weil zwei Vorstandsmitglieder altersbedingt ausscheiden. Als Neulinge steigen aus Konzernunternehmen Katharina Jessel und Dr. Markus Juppe auf, die jeweils jünger als 50 Jahre sind. Der Vertrag von Walthes läuft bis zum Jahr 2027.

Youngster ist künftig Juppe, der am 1. April nächsten Jahres die Verantwortung für das Ressort Komposit übernimmt. Der 48-Jährige ist seit dem Jahr 2021 Vorstandsmitglied des digitalen Versicherers Bavaria Direkt, der zur Versicherungskammer gehört. Zudem leitet er seit mehreren Jahren die Unternehmensentwicklung. Juppe arbeitet seit fast 20 Jahren für die Versicherungskammer.

Juppe folgt auf Barbara Schick (64), die Ende März geht. Sie agiert seit 2018 auch als stellvertretende Vorstandsvorsitzende – diese Position wird vorerst nicht wiederbesetzt. Schick hat seit Juni 2011 verschiedene Vorstandsressorts geleitet. Ebenfalls aus Altersgründen verlässt Dr. Robert Heene (61) die Versicherungskammer Ende Dezember. Er agiert seit 20 Jahren als Vorstand, zuletzt verantwortete Heene das Ressort Lebensversicherung.

Heenes Nachfolger wird Klaus Leyh, der seit 2014 für das Ressort Vertrieb und Marketing zuständig ist. Allerdings leitet der 58-Jährige künftig ein erweitertes Fachgebiet. Zum 1. Januar nächsten Jahres wird auf Holdingebene das Ressort „Personenversicherung“ gegründet. Dort führt der Versicherer die Kranken-, Pflege- und Reiseversicherung mit der Lebensversicherung zusammen. Die Begründung: „Durch die Bündelung der Vorsorgethemen kann der Konzern noch besser auf die notwendigen gesellschaftlichen Herausforderungen reagieren.“

Leyh übergibt sein Ressort an Jessel (49), die seit dem Jahr 2021 den Vertrieb für die bundesweit tätigen Kranken-, Pflege- und Reiseversicherer des Konzerns (Consal) führt und seit 2022 auch im Vorstand von Bavaria Direkt aktiv ist. Zuvor hatte sie für die Versicherer Allianz und Zurich gearbeitet. Sie verfüge über weitreichende Erfahrungen in allen Vertriebswegen sowie der digitalen Transformation, erklärte die Kammer.

Auch das Ressort „Operations und Gesundheit, Pflege und Reise“ wird erweitert, und zwar um das Ressort Schaden, das bisher Komposit zugeordnet war. Es wird umbenannt in „Operations Kundenmanagement“. Die Schlagkraft neuer Technologien, wie Automatisierung und Digitalisierung in Betriebs- und Schadenprozessen, solle für effizientes Kundenmanagement genutzt werden, lautet die Begründung für den Zuschnitt. Isabella Martorell Naßl (56) werde das erweiterte Ressort auch künftig führen. Die Zahl der Ressorts bleibt mit sieben unverändert.