Knorr-Bremse

Ehemaliger Fresenius-Chef verwaltet Thieles Milliardenerbe

Stephan Sturm, bis zum vergangenen Herbst Vorstandschef von Fresenius, soll die Stiftung des vor gut zwei Jahren gestorbenen Milliardärs und Knorr-Bremse-Großaktionärs Heinz Hermann Thiele leiten. Für den Posten war auch Theodor Weimer, der Chef der Deutschen Börse, gehandelt worden.

Ehemaliger Fresenius-Chef verwaltet Thieles Milliardenerbe

Ehemaliger Fresenius-Chef verwaltet Thieles Milliardenerbe

Reuters München

Mit einiger Verspätung steht nun die Stiftung des vor gut zwei Jahren gestorbenen Milliardärs und Knorr-Bremse-Großaktionärs Heinz Hermann Thiele. Als Stiftungsvorstand soll der ehemalige Vorstandschef von Fresenius, Stephan Sturm, die mit etwa 15 Mrd. Euro ausgestattete Heinz Hermann Thiele Familienstiftung verwalten, wie diese mitteilte. Für den Posten war auch Theodor Weimer, der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Börse, gehandelt worden. In der Stiftung liegen indirekt rund 42% am Münchner Bremsenkonzern Knorr-Bremse, den Thiele vom Mittelständler zum Weltmarktführer gemacht hatte, und gut 50% am Bahntechnik-Hersteller Vossloh. Sturm hatte den Gesundheitskonzern Fresenius im Herbst vorzeitig verlassen müssen.

Mit Verzögerung gegründet

Die Stiftung sollte bereits Ende 2021 gegründet sein, später war von Ende des vergangenen Jahres die Rede. Doch um das Erbe Thieles war ein Streit zwischen seiner Witwe Nadia Thiele und Testamentsvollstrecker Robin Brühmüller entbrannt. Kurz vor Ostern habe die Stiftung ihre Arbeit aufgenommen, heißt es in der Mitteilung. “Sein Lebenswerk langfristig abzusichern und im Interesse der Familie und der Unternehmen erfolgreich fortzuführen, ist Aufgabe der Familienstiftung”, sagte Sturm. Ihre Erträge kommen Familienmitgliedern zugute. Zudem werde sie Wissenschaft und Forschung sowie Kunst, Kultur und Bildung fördern.

Dem Stiftungsvorstand gehören außer Sturm Brühmüller und Thieles Tochter Julia Thiele-Schürhoff an. Thiele-Schürhoff hält weitere 17% an Knorr-Bremse, die ihr Vater ihr noch zu Lebzeiten geschenkt hatte. Sie sollen nicht in die Stiftung eingebracht werden. Brühmüller winkt für seine Tätigkeit als Testamentsvollstrecker ein dreistelliges Millionen-Honorar.

Zunächst galt Thieles zweite Ehefrau Nadia als Vorerbin des Vermögens, Thiele hatte allerdings bestimmt, die Beteiligungen an den Unternehmen in die Stiftung einzubringen. Nadia Thiele bekommt daneben Vermögenswerte von rund einer Mrd. Euro, über die sie als Vorerbin nur eingeschränkt verfügen darf. Nach ihrem Tod soll auch dieses Vermögen in die Familienstiftung fließen.

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