Genossenschaftsbanken

Vordenker der Fusion machen Platz für Jüngere

Für Jürgen Zachmann scheint ein Traum in Erfüllung zu gehen. Schon immer sei es sein größter Wunsch gewesen, dass sich in Pforzheim und im Enzkreis eine große Genossenschaftsbank formieren würde. Und jetzt wird sich unter der Voraussetzung, dass die...

Vordenker der Fusion machen Platz für Jüngere

Von Thomas Spengler, Stuttgart

Für Jürgen Zachmann scheint ein Traum in Erfüllung zu gehen. Schon immer sei es sein größter Wunsch gewesen, dass sich in Pforzheim und im Enzkreis eine große Genossenschaftsbank formieren würde. Und jetzt wird sich unter der Voraussetzung, dass die Vertreterversammlungen ihr Go geben werden, das Marktgebiet der bald größten Volksbank im deutschen Südwesten tatsächlich bald von Pforzheim bis zum Enzkreis, aber auch darüber hinaus bis nach Karlsruhe, zum Rhein und bis nach Baden-Baden erstrecken. Zachmann, der dem Vorstand der Volksbank Pforzheim vorsitzt, hätte noch richtig Lust darauf, die neue große Bank, wie er sie nennt, mitzugestalten. „Wenn ich nur zehn Jahre jünger wäre“, bedauert der heute 62-Jährige. Aber um die 13 Vorstandsmitglieder der drei beteiligten Volksbanken Karlsruhe Baden-Baden, Enzkreis und eben Pforzheim auf sechs zu reduzieren, werden im Nordbadischen derzeit einige Szenarien durchdacht. Nach der Variante, die wohl am wahrscheinlichsten ist, träfe es genau die Vordenker der Fusion, die mit ihrem Ausscheiden den Weg frei machen für jüngere Kollegen – eben etwas früher als vielleicht gedacht. Sobald also der Zusammenschluss in trockenen Tüchern ist, Mitte kommenden Jahres mit den Beschlüssen der Vertreterversammlungen, wird ihnen der Ruhestand winken. Davon sind neben Zachmann, der bis dahin fast 44 Jahre für die Volksbank Pforzheim gearbeitet haben wird, auch Jürgen Wankmüller (62), Vorstandsvorsitzender der VR Enz plus, und Andreas Lorenz (61), Vorstandschef der Volksbank Karlsruhe Baden-Baden, betroffen. Angesichts des Umstands, dass so manche sinnvoll anmutende Fusion bei den Genossenschaftsbanken aufgrund des Beharrungsvermögens von Vorständen eben nicht zustande kommt, ist dies trotz des Alters der drei zumindest bemerkenswert.

Dabei war es insbesondere Lorenz, der in dem Fusionsprozess eine starke Dynamik ausgelöst hat. Fusionserfahrung sammelte er 2017 mit der Verschmelzung der Spar- und Kreditbank eG, Karlsruhe, auf die Volksbank Karlsruhe. 2020 folgte die Übernahme der Spar- und Kreditbank Hardt, bevor er 2021 die Fusion mit der deutlich größeren Volksbank Baden-Baden Rastatt managte.

Was nun den neuen Vorstand angeht, so soll Karlsruhe drei Mitglieder entsenden, nämlich Jürgen Faupel, Matthias Hümpfner und Andreas Thorwarth. Von der Volksbank Pforzheim kommen mit Ralf Günther-Schmidt und René Baum zwei Vorstandsmitglieder. Und die VR Bank Enz plus entsendet mit Martin Schöner einen. Damit würde die Zusammensetzung des künftigen Vorstands des fusionierten Instituts ziemlich genau die Größe der einzelnen Partner nach Bilanzsumme widerspiegeln.

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