VW hebt Vergütung der Vorstände an
Reuters/dpa-afx
Volkswagen stockt die Bezahlung seiner Vorstandsmitglieder deutlich auf. Wie aus der Einladung zur Hauptversammlung am 10. Mai hervorgeht, sollen die Aktionäre über ein Vergütungssystem entscheiden, bei dem der Anteil der langfristig variablen Vergütung sowie die Maximalvergütung insgesamt steigen. Vorstandschef Oliver Blume kann demnach bis zu 12,5 Mill. Euro verdienen, inklusive Pensionszusagen sind es theoretisch bis zu 15 Mill. Euro.
Da Blume je zur Hälfte als Konzernchef und als Chef der Sportwagentochter Porsche AG bezahlt wird, teilt sich die Summe jedoch auf. In dieser Doppelrolle kann er einem Insider zufolge auf maximal 12,5 Mill. Euro im Jahr kommen. Demnach kann Blume bei VW bis zu 7,5 Mill. Euro verdienen, bei Porsche sind es 5 Mill. Euro. Volkswagen machte dazu allerdings keine Angaben. Im vergangenen Jahr war Blume als Vorstandsmitglied von Volkswagen und Porsche-Chef inklusive Persionszusagen auf 7,4 Mill. Euro gekommen.
Im Gegenzug für die höhere Vergütung der aktuell neun VW-Vorstandsmitglieder werden laut Unternehmenskreisen die Zielwerte deutlich erhöht, darunter der für den Gewinn je Aktie. Auch dazu machte der Konzern keine Angaben. In der Einladung zur Hauptversammlung heißt es lediglich, die Maximalwerte der Zielerreichung von Jahresbonus und langfristig variabler Vergütung würden angehoben. Zugleich werde die Möglichkeit gestrichen, den Vorstandsmitgliedern eine Sonderzahlung zu gewähren.
Die Bezüge in der Top-Etage von Deutschlands größtem Unternehmen waren wiederholt Gegenstand von Kritik. VW begründet die Höhe unter anderem damit, im internationalen Vergleich für Führungskräfte attraktiv bleiben und die „Marktverhältnisse“ mit abbilden zu müssen. Maßstab ist eine Gruppe verschiedener Konzerne, in denen die Vergütung an der Spitze teils noch üppiger ausfällt. 2017 gab es eine Gehaltsreform bei VW, inzwischen fließen auch ökologische und soziale Faktoren ein.
Der frühere Vorstandschef Martin Winterkorn war in bonusstarken Jahren auf bis zu 17 Mill. Euro gekommen. Herbert Diess, der Anfang September 2022 abtreten und Oliver Blume Platz machen musste, erhält laut Vergütungsbericht für seine letzten acht Monate an der Konzernspitze inklusive Altersversorgung 7,9 Mill. Euro, plus weitere 3,9 Mill. Euro nach seinem Ausscheiden aus dem Vorstand – insgesamt also gut 11,8 Mill. Euro für das vergangene Jahr.
Unter den Vorständen, die das ganze Jahr über dieselbe Funktion ausübten, erzielte Personalchef Gunnar Kilian mit insgesamt etwas mehr als 6,8 Mill. Euro das höchste Salär.