VW installiert Vorstand von Batteriegesellschaft
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Im Dezember des Vorjahres kündigte Volkswagen an, den künftigen Gigafabrik-Standort Salzgitter zum europäischen Batterie-Hub auszubauen und eine Europäische Aktiengesellschaft zur Steuerung von Eigenaktivitäten und zum Fabrikaufbau in Europa zu gründen. Nun wurde ein sechsköpfiger Vorstand der Batteriegesellschaft berufen.
Wie Europas größter Autobauer mitteilt, wird der Vorstand am 1. Juli von Rohstoffeinkauf und -verarbeitung über die Entwicklung der Volkswagen-Einheitszelle bis zur Steuerung von zunächst sechs Gigafabriken in Europa für alle Aktivitäten entlang der Batterie-Wertschöpfungskette verantwortlich sein. Dazu gehörten auch neue Geschäftsmodelle rund um die Zweitverwendung ausgedienter Fahrzeugbatterien sowie das Closed-Loop-Recycling – d.h. die Wiederzuführung von in Produkten enthaltenen Rohstoffen nach deren Nutzung in den Rohstoffkreislauf zur Herstellung neuer Produkte.
„Ganz vorne im Wettbewerb“
„Wir haben eines der kompetentesten Batterie-Teams der Welt aufgestellt und sind damit ganz vorne im Wettbewerb“, erklärte Volkswagen-Konzernchef Herbert Diess anlässlich der Personalentscheidungen. Unter Führung von CEO Frank Blome (Jahrgang 1969), der nach Stationen bei Continental und Daimler 2018 zu Volkswagen kam und seit 2020 den Geschäftsbereich Batterie im Konzernressort Technik leitet, soll der Vorstand der Batteriegesellschaft von Salzgitter aus das stark wachsende Batteriegeschäft ausbauen, um Volkswagen weltweit als Zellhersteller zu etablieren. Dazu ist unter anderem vorgesehen, das Batterie-Team in Salzgitter, wo 2025 in der niedersächsischen Gigafabrik die Produktion von Einheitszellen für das Volumensegment des VW-Konzerns mit absehbar mehr als 2500 Mitarbeitern beginnen soll, in kurzer Zeit von 750 auf 1200 Beschäftigte zu erweitern.
Dem Vorstand der neuen Batteriegesellschaft gehören den Angaben zufolge neben Blome Sebastian Wolf (Jahrgang 1990) – als Chief Operations Manager unter anderem für Planung, Aufbau und Betrieb der vorgesehenen Zellfabriken in Europa verantwortlich – sowie Kai Alexander Müller (1990) als Chief Financial Officer an. Der künftige Finanzchef arbeitete für Berenberg, Bank of America sowie – als Leiter Automotive Equity – für Barclays und begleitete mehrere Börsengänge. Auch die neue Batteriesparte von Volkswagen könnte an die Börse kommen. Um die Technologie- und Produktentwicklung soll sich bei der Batteriegesellschaft Soonho Ahn (1960) als Chief Technology Officer kümmern. Der promovierte Chemie-Ingenieur aus Südkorea wechselte nach Stationen bei den Batterieherstellern LG Chem und Samsung SDI sowie als Leiter der Batterieentwicklung bei Apple Anfang 2022 zu Volkswagen. In den Vorstand der VW-Batteriegesellschaft wurden ferner Jörg Teichmann (1971), als Chief Purchasing Officer unter anderem für Rohstoffeinkauf und Lieferanten-Management zuständig, sowie Sebastian Krapoth (1970) berufen, der als Chief Human Resources Officer für Personal und Organisationsthemen verantwortlich zeichnet.