Stefan Wichmann ist seit 1. Mai neuer Kommunikationschef bei der Grenke AG in Baden-Baden. Der 59-Jährige­ berichtet in der neu ge­schaffenen Position als Head of Corporate Communications an den CEO des SDax-Unternehmens, Michael Bücker. Zuletzt war Wichmann als selbständiger Kommunikationsberater bei Bonn tätig. In dieser Funktion hatte ihn Grenke im September 2020 kurzfristig als Troubleshooter angeheuert, nachdem der britische Short Seller Fraser Perring den Leasingspezialisten beschuldigt hatte, Bilanzfälschung und Geldwäsche zu betreiben. Auch wenn Grenke dadurch ein langwieriger Prozess der Abarbeitung dieser Vorwürfe nicht erspart geblieben ist, hatte das Engagement des externen Kommunikationsexperten zur Folge, dass die Pressearbeit des Unternehmens fortan spürbar professionalisiert wurde.

Seine berufliche Laufbahn begann der überzeugte Europäer und Marktwirtschaftler, der VWL in Bonn studiert hatte, als Journalist bei der „Wirtschaftswoche“, für die er als Regierungs- und Parlamentskorrespondent in Bonn Anfang der 1980er Jahre tätig war. Im Jahr 1991 wechselte Wichmann schließlich auf die andere Seite des Schreibtisches und wurde Pressesprecher bei der Deutschen Telekom, wo er sich nach eigenen Worten in Sachen Krisenkommunikation ausreichend Meriten erworben hat und wertvolle praktische Erfahrungen sammeln konnte. Es folgten Positionen als Leiter Unternehmenskommunikation der Mobilfunktochter T-Mobile, Inhaber einer eigenen Kommunikationsagentur und Geschäftsführer von Scholz & Friends in Düsseldorf. „Kommunikation ist kein Selbstzweck“, sagt Wichmann über sein Genre. Vielmehr diene Kommunikation als Ins­trument, ein Ziel zu erreichen. Dazu müssten Menschen bewegt werden, sich anders als bislang zu verhalten. „Und das tun sie nur, wenn sie sich motivieren lassen“, so Wichmann.