Tatjana Helbing wird zum Jahresbeginn 2023 Chief Investment Officer (CIO) der Zurich Gruppe Deutschland. Die 45-Jährige be­kommt keinen Vorstandsrang, wird nach Angaben eines Unternehmenssprechers aber dem 16-köpfigen Executive Committee angehören. Helbing folgt auf Lutz Honstetter, der im September den Versicherer verlassen und seinen Lebensmittelpunkt zurück in die Schweiz verlegt hat. Seither verantwortet Helbing diese Funktion ad interim.

Die Managerin war zu Beginn ihrer beruflichen Laufbahn bei der Deutschen Bank tätig, wo sie ihre Ausbildung absolvierte und später in mehreren Positionen unter anderem als Corporate-Credit-Analystin arbeitete. Der Branchenprimus ist Vertriebspartner der Zurich Gruppe in Deutschland. Von 2005 bis 2010 war Helbing als Senior Portfolio Manager bei der Gothaer Asset Management tätig. Danach wechselte sie zur Zurich Deutschland, wo sie für die Entwicklung Investmentstrategie und deren Implementierung zuständig war. Mitte 2018 übernahm Tatjana Helbing als Deputy Chief Investment Officer die Verantwortung für die Schweizer Bilanz, bevor sie im Dezember 2021 in gleicher Funktion zur Zurich in Köln zurückkehrte. Die Tochter des Schweizer Finanzkonzerns liegt mit knapp 6,4 Mrd. Euro etwa auf Rang 10 unter den Versicherern in Deutschland. Ende vergangenen Jahres summierten sich die verwalteten Kapitalanlagen auf 53 Mrd. Euro.

In Zukunft dürfte Helbing jedoch für ein deutlich reduziertes Portfolio verantwortlich sein: Denn die Zurich hatte Mitte dieses Jahres bekannt gegeben, ihren Bestand an Lebensversicherungen mit alten klassischen Garantien an den Run-off-Anbieter Viridium abgeben zu wollen. Zu den Verträgen gehören Kapitalanlagen von mehr als 20 Mrd. Euro. Die BaFin muss der Transaktion allerdings noch zustimmen.