Probleme bei Lieferketten bremsen Aufschwung
scd/rec Frankfurt
Die anhaltenden Probleme in den weltweiten Lieferketten wachsen sich immer stärker zum Risiko für den Aufschwung in Deutschland und anderen Industrieländern aus. Laut einer Umfrage des Industrieverbands DIHK unter 3000 deutschen Unternehmen im In- und Ausland bremsen Engpässe und deutliche Preissteigerungen bei einer Vielzahl von Vorprodukten und Rohstoffen die Konjunktur. Der japanische Autobauer Toyota schreckte Anleger mit einer drastischen Kürzung der Produktion auf.
Ein ausgeprägter Mangel an Materialien und Frachtcontainern sowie Verzögerungen im Transport halten die Wirtschaft seit Monaten in Atem. Inzwischen beschränken sich die Probleme längst nicht mehr auf einzelne Branchen wie die Autoindustrie, sagte DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier: „Rohstoffmangel und Lieferkettenprobleme treffen die deutsche Wirtschaft in ihrer ganzen Breite.“ Dies könne „den wirtschaftlichen Erholungsprozess nach der Krise merklich erschweren“, sagte Treier.
88% der vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) befragten Unternehmen berichten über höhere Einkaufspreise. Treier zufolge dürfte es sich bei den Preisschüben nicht um ein kurzfristiges Phänomen handeln. Für viele Unternehmen schlagen sich die Lieferengpässe zudem in längeren Wartezeiten (73%) und höherem Planungsaufwand nieder (60%).
Einmal mehr als besonders gravierend erweist sich der Mangel an Halbleitern. Laut der Finanzzeitung „Nikkei“ muss Toyota seine Produktion im September um rund 40% herunterfahren. Eigentlich sollten knapp 900000 Autos von den Bändern laufen, nun könnten es nur 500000 werden. Die Aktie von Toyota, aber auch Titel deutscher Autobauer, die der Chipengpass ebenfalls schon zu Produktionspausen gezwungen hat, knickten ein. Derweil profitiert der US-Chipproduzent Nvidia davon, dass die Nachfrage derzeit das Angebot übersteigt. Der Umsatz legte im jüngsten Quartal zu.
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