Standpunkt

Zinswende mischt die Karten neu

Mit der Zinswende wächst die Hoffnung, dass auch für Schwellenländer nun bessere Zeiten anbrechen. Dabei ist noch nicht ausgemacht, wer dabei zu den größten Profiteuren zählt.

Zinswende mischt die Karten neu

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Zinswende mischt die Karten neu

Von Tobias Möllers

In den vergangenen Jahren sind die Emerging Markets den Industrieländern, was die Rendite am Aktienmarkt angeht, häufig hinterhergelaufen. Das könnte sich mit der Zinswende im Euroraum und besonders in den USA nun ändern. Was sich ebenfalls ändern könnte, sind allerdings die Favoriten unter den Emerging Markets. In den vergangenen Jahren und Monaten war Indien so etwas wie das Nonplusultra unter den Schwellenländern. Anleger, die einst in China investiert waren, entdeckten den Subkontinent für sich und konnten in einer Zeit, die für Emerging Markets insgesamt nicht ganz einfach war, mehr als erkleckliche Renditen einstreichen.

Inzwischen hat sich die Gesamtwetterlage für die Schwellenländer deutlich aufgehellt. Indien ist allerdings mittlerweile ganz schön teuer geworden, wie der Experte James Cook von Federated Hermes im Interview erklärt. China dagegen könnte durch die von der Regierung angekündigten Konjunkturstimuli einen neuen Frühling erleben. Die einstige Weltwachstumslokomotive hat Anlegern in den vergangenen drei Jahren nur wenig Freude bereitet. Wird die Zinswende auch hier zur Zeitenwende? Das bleibt abzuwarten.

Auch andere Märkte sind zuletzt vielversprechend gelaufen. In Argentinien feiern die Anleger die Radikalkur von Javier Milei. Auch die Börsen in Pakistan und der Türkei haben in den vergangenen Monaten rasant zulegen können. Chancen bieten die Emerging Markets und auch Frontier Markets aktuell einige, auch wenn manche sicherlich eher etwas für risikofreudigere Naturen sind.