Absolute Return gefragt
Anleger finden Absolute-Return-Fonds weiterhin attraktiv. Ihr Volumen steigt seit 2008 kontinuierlich, allerdings sinkt die Zahl der Produkte. Drei Viertel aller Fonds haben ihr Versprechen gehalten und über fünf Jahre eine positive Rendite erzielt, ergab eine Studie.la Frankfurt – Das Volumen aller in Deutschland zum Vertrieb zugelassenen Absolute-Return-Fonds ist per 30. Juni auf 116 Mrd. Euro gestiegen. Ende 2012 hatte das Volumen knapp 104 Mrd. Euro betragen, Ende 2011 waren es knapp 87 Mrd. Euro. Das ist das Ergebnis der halbjährlich erscheinenden Analyse der Fondsgesellschaft Lupus Alpha auf Basis von Daten des Fondsanalysehauses Lipper per 30. Juni. Lupus Alpha weist darauf hin, dass aufgrund von Umklassifizierungen bei Lipper nun zahlreiche Absolute-Return-Fonds im Alternative-Segment geführt werden. Daher umfasse die aktuelle Studie alle Fonds im Absolute-Return- und im Alternative-Segment.Was die Anzahl der Produkte angeht, ist die Entwicklung allerdings rückläufig. Innerhalb von sechs Monaten ist die Zahl der Absolute-Return-Fonds zur Jahresmitte um 41 auf 578 gesunken. Laut Lupus Alpha liegt die Zahl der Produktauflegungen im ersten Halbjahr mit 14 deutlich unter dem Niveau der Vorjahre. Im Gesamtjahr 2012 waren es insgesamt noch 77 Fondsöffnungen, 2011 120 und 2010 sogar 144. Die Fondsschließungen (55) übertrafen damit die Neuauflegungen im ersten Semester 2013 deutlich. Es deute sich an, dass sich der Markt weiter verdichte, so Lupus Alpha.75,3 % der untersuchten 166 Absolute-Return-Fonds haben zum Stichtag laut Lupus Alpha ihr Ziel erreicht und über einen Zeitraum von fünf Jahren absolut positive Renditen erwirtschaftet. Auch hier hat sich die Branche deutlich verbessert: Ende 2012 waren es 64,9 %, per 30. Juni 2012 nur 58,8 %.Die durchschnittliche Rendite betrug per 30. Juni über fünf Jahre 1,41 % p. a. (i. V. 0,78 % p. a.). Angesichts des schwierigen Marktumfeldes sei dies ein durchaus achtbares Ergebnis, meint Ralf Lochmüller, Managing Partner und Sprecher von Lupus Alpha. Nur auf das erste Halbjahr 2013 gesehen erreichten die Absolute-Return-Fonds jedoch nur eine durchschnittliche Rendite von 0,33 %, wobei das Spektrum von + 47,92 % bis – 35,85 % reicht. Europäische Aktien verloren in den ersten sechs Monaten 0,92 %, amerikanische Aktien, Aktien weltweit und Hedgefonds dagegen verzeichneten Gewinne von 14,54 %, 9,89 % bzw. 3,51 %.Eine positive Sharpe Ratio, also eine Überschussrendite über der sicheren Geldanlage bereinigt um das eingegangene Risiko, erreichten 55 % der Absolute-Return-Fonds. Zur gleichen Vorjahreszeit schafften dies nur rund 25 %, Ende 2012 waren es 34 %. Lupus Alpha weist dabei auf die Qualitätsunterschiede zwischen einzelnen Fonds hin. So reiche die Streuung der Sharpe Ratio von + 1,76 bis – 1,72. Lochmüller warnt davor, bei der Fondsauswahl lediglich auf die Performance zu schauen. Es müssten außerdem die jeweilige Strategie und das Rendite-Risiko-Profil mit berücksichtigt werden. Im Durchschnitt beträgt die Sharpe Ratio 0,03. Nur amerikanische Aktien und Aktien weltweit erreichten mit 0,25 bzw. 0,32 höhere Ratios heißt es weiter.Insgesamt erreichten Absolute-Return-Fonds über die Fünfjahreszeiträume nicht die Wertentwicklung des S & P 500, der 4,65 % p. a. schaffte, oder des MSCI World (+ 4,39 % p. a.). Jedoch erwiesen sie sich als deutlich krisenresistenter als Aktien. Laut Lupus Alpha betrugt der Maximalverlust über fünf Jahre im Durchschnitt – 14,49 % (i. V. 14,66 %). Beim S & P 500 und beim Euro Stoxx 50 sei er im gleichen Zeitraum mit 42,7 % bzw. 41,32 % deutlich höher gewesen.