PORTFOLIO - GASTBEITRAG

Anlageerfolg ist planbar

Börsen-Zeitung, 7.5.2011 Klar strukturierte Produkte mit stabilem Cash-flow sind bei Anlegern sehr beliebt. Das zeigt die Feri-Gesamtmarktstudie der Beteiligungsmodelle 2011. Häufig werden damit deutsche Core-Immobilien assoziiert, also vermietete...

Anlageerfolg ist planbar

Klar strukturierte Produkte mit stabilem Cash-flow sind bei Anlegern sehr beliebt. Das zeigt die Feri-Gesamtmarktstudie der Beteiligungsmodelle 2011. Häufig werden damit deutsche Core-Immobilien assoziiert, also vermietete Immobilien mit langfristig gebundenen guten Mietern. Die Beschreibung passt jedoch ebenfalls auf eine noch relativ neue Produktgattung – Vermögensstrukturfonds.Die Basis der Vermögensstrukturfonds ist das moderne Portfolio-Modell, basierend auf der Theorie von Professor Franz-Joseph Busse. Der Münchner Analyst macht sich dafür unter anderem die Portfoliotheorie des amerikanischen Nobelpreisträgers Markowitz zunutze. Das Konzept setzt auf das Prinzip der Asset Allocation. Der englische Fachbegriff bedeutet, dass Assets – also Kapitalanlagen – richtig ausgewählt, gewichtet und kombiniert werden müssen. Richtige KorrelationDer Schlüssel zum Erfolg ist die richtige Korrelation: Der Marktteilnehmer muss die Details der Marktabhängigkeiten aller Einzelkomponenten kennen. Die besten Ergebnisse mit dem geringsten Risiko wird der Anleger mit den Investitionen erhalten, die am wenigsten voneinander abhängig sind.Im Zeitalter des Internets ist die Informationsgeschwindigkeit jedoch nicht mehr zu vergleichen mit den Kommunikationsmitteln zu Markowitz’ Forschungszeiten. Heute verbreiten sich Informationen innerhalb von Sekunden weltweit mit dem Effekt, dass eine große Anzahl von Marktteilnehmern simultanen Handlungsmustern folgt. Beispielsweise können sich selbst unbestätigte Gerüchte massiv auf die internationalen Aktien- und Anleihemärkte auswirken. Diese Tatsache hat dazu geführt, dass Korrelationen auf den weltweiten Wertpapiermärkten stark zugenommen haben. Dieses Risiko lässt sich durch den weitgehenden Gleichlauf der Märkte nicht mehr ausschalten. Eine Beruhigung des Portfolios ist durch Kapitalstreuung in Börsenprodukte daher kaum mehr möglich.Auf der Suche nach Alternativen zu den Weltbörsen hat Busse in mehreren wissenschaftlichen Studien die Märkte der Sachwertbeteiligungen untersucht. Diese erfüllen in hohem Maße die geforderte Unabhängigkeit und können – wenn die Anlagesumme gezielt gestreut wird – das Risiko reduzieren. Busse geht in seinen Studien davon aus, dass die Asset Allocation zu 60 % den Anlageerfolg ausmacht, in der Literatur werden teilweise sogar Werte von 93 % genannt.Der private Anleger verfügt in der Regel nicht über die nötige Anlagesumme, die für eine wirksame Asset Allocation vonnöten wäre. Vermögensstrukturfonds bieten eine Alternative als eine bereits in sich diversifizierte Investition. Geeignet ist beispielsweise die Kombination der Assetklassen Immobilien, erneuerbare Energien, Mobilien wie Schiffe und Flugzeuge sowie Private Equity. Dabei ist es durchaus sinnvoll, dass bestimmte Anlageschwerpunkte festgelegt werden. Ausschuss überwachtEin seriös konzipierter Vermögensstrukturfonds hat Richtlinien, die verbindlich für jede einzelne Investition einzuhalten sind. Ob die Investitionsrichtlinien eingehalten werden, wird von einem unabhängigen Organ – wie beispielsweise einem Investitionsausschuss – überwacht. Bei der Auswahl der Beteiligungen geht es zum einen um Diversifikationsmerkmale und zum anderen um Merkmale, das Risiko zu reduzieren.Beim Streuen sind die regionale Diversifikation, die Diversifikation nach Nutzungsarten innerhalb der Anlageklasse sowie die Diversifikation über verschiedene Initiatoren wichtig. Durch langfristige Verträge mit Mietern, Charterern oder Leasinganbietern, staatlich garantierte Einspeisevergütungen, erstklassige Standorte, unterschiedliche Laufzeiten und starke Vertragspartner kann das Risiko reduziert werden. Mit Hilfe von engen Vorgaben ist das mit dem Vermögensstrukturfonds häufig verbundene Blind-Pool-Risiko überschaubar.Vermögensstrukturfonds können Anlegern einen weiteren Mehrwert neben der integrierten Diversifikation ihres Investments bieten. Im Investitions- und Finanzierungsplan eines geschlossenen Fonds ist der Mittelverwendungsübersicht zu entnehmen, dass für die Eigenkapitalvermittlung eine Vertriebsprovision über das Agio hinaus gezahlt wird. Diese liegt üblicherweise zwischen 4 und 5 %. Hinzu kommen die “weichen Kosten”, sodass die Substanzquote der Beteiligung nur zwischen 85 und 90 % liegt.Auch Vermögensstrukturfonds werden zu 105 % des Zeichnungsbetrags verkauft. Allerdings ist die Substanzquote höher als bei einzelnen Beteiligungen. Die Zielfonds werden ohne Agio erworben. Zusätzlich wird die vom Emissionshaus des Zielfonds gezahlte Eigenkapital-Vermittlungsprovision vollständig in die Dachfonds-KG zurückgezahlt. Streben nach realen WertenWährend die Welt immer digitaler, abstrakter und komplexer wird, streben Anleger nach realen Dingen. In einer Welt der Zahlen gewinnen konkrete Dinge wieder an Wert – insbesondere in finanziellen Angelegenheiten. Dieses Bedürfnis nach Beständigkeit befriedigen Sachwerte zum “Anfassen” besonders gut. Während traditionelle Investments wie Aktien auf Krisen sensibel reagieren, erweisen sich Vermögensstrukturfonds durch Beteiligungen beispielsweise an Immobilien im Rückblick als besonders krisenresistent und als zuverlässig.