Immobilien

Anleger haben viel Geld, aber wenig Kaufobjekte

Allianz will 8 bis 10 Prozent interne Rendite

Anleger haben viel Geld, aber wenig Kaufobjekte

tl Frankfurt – Auf vollen Taschen sitzen viele offene Immobilienfonds, aber auch manch großer Versicherer, wie sich bei einer Podiumsdiskussion zu “Strategien von Investoren für das Jahr 2010” auf dem Immobilienkongress Cimmit zeigte. Man sei auch gewillt, das Geld einzusetzen. Bezweifelt wurde jedoch von den Repräsentanten der Investoren, ob sich 2010 schon genügend gute Kaufgelegenheiten ergeben.Die Deka hat bei den Sparkassen und Landesbanken für 2010 das Ziel ausgegeben, für maximal 1,8 Mrd. Euro Anteile zu verkaufen, sagte Deka Immobilien-Geschäftsführer Thomas Schmengler. Die Commerz Real will für ihre offenen Fonds 2 Mrd. Euro investieren, so ihr Vorstand Hans-Joachim Kühl. 100 Mill. mehr will die Union Investment Real Estate anlegen. Das Besondere bei der Union ist laut Vorstandsmitglied Frank Billand, dass sie einen Schwerpunkt bei Einkaufszentren habe.Noch ein Schäuferl drauf legt Stefan Brendgen, CEO bei Allianz Real Estate Germany. Er kann sich vorstellen, im laufenden Jahr 2 bis 2,5 Mrd. Euro als reines Equity-Investment an zulegen. Denn das Unternehmen will seine Immobilienanlagen von 17 auf 30 Mrd. aufstocken. “Dies gilt allerdings nur, wenn wir unsere Performanceziele erreichen können”, betonte Brendgen. Er nannte 8 bis 10 % interne Rendite. Die Allianz konzentriere sich auf die Eurozone und bei den Objektarten auf Büros, Einzelhandel und Wohnen. Im Gegensatz zu Barbara Knoflach von der SEB Asset Management sieht Brendgen die neuerdings auch bei Immobilien anzuwendenden Stresstests der BaFin nicht als Investitionsbremse – “Immobilien sind im Vergleich zu Aktien und Renten eher gut positioniert” – und verweist auf Wettbewerber wie Generali und Axa, die bei Immobilienkäufen “stark unterwegs” seien.Christian Schlüter, Teamleiter für das Immobiliengeschäft in deutschsprachigen Ländern bei Credit Suisse Securities (Europe), verwies darauf, dass sich eigenkapitalstarke Investoren und Family Offices um relativ wenige, erstklassige Objekte bemühten. “Für Einzelgeschäfte zwischen 30 und 80 Mill. Euro gibt es genügend Käufer.” Bei anderen, risikoreicheren Objekten sei dies anders. Dort müsse man kreativer sein – sprich beim Preis Konzessionen machen, Transaktionen in Teilabschnitte aufteilen oder beim Kaufpreis nicht ausschließlich auf Barzahlung bestehen.Offene Fonds interessieren sich in erster Linie für Core-Objekte. “Wir suchen erstklassiges, risikoarmes Geschäft, das uns einen regelmäßigen Cash-flow generiert”, betonte Commerz Real-Vorstand Kühl. Dabei gehe es um Neubauten in fünf bis sechs Zentren in Deutschland und zwei bis drei Hubs in Europa. “Die üblichen Einzeldeals liegen bei 30 bis 50 Mill. Euro, auch mal darüber.”