Immobilien

Arbeitslosigkeit drückt die regionalen Mietpreise

HWWI: Schwache Wirtschaft mindert Zuzüge und damit die Nachfrage - Bestandsmieten bleiben stabil

Arbeitslosigkeit drückt die regionalen Mietpreise

ge Berlin – Die Mietpreise für Wohnungen geraten durch steigende Arbeitslosigkeit unter Druck. Eine Untersuchung des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI) zeigt, dass ein Anstieg der Erwerbslosenquote um 1 Punkt die Mietpreise um 1,5 % verringert.Da es in Phasen schwacher wirtschaftlicher Entwicklung schnell zu einer Zunahme der Arbeitslosigkeit um mehrere Prozentpunkte kommen kann, drohen Hausbesitzern bei Neuvermietungen entsprechend höhere Abschläge, ermittelte Forscher Alkis Otto in einer neuen Studie. Zwar zeigten sich die langfristigen Miet- und Kaufpreise von kurzzeitigen Konjunkturschwankungen relativ unbeeindruckt. Hier dominierten die demografische Entwicklung einer Region – also das Wachstum oder Sinken der Haushaltszahlen -, langfristige Einkommenszuwächse sowie die Anzahl neuer Wohnungen. Diese Kennziffern seien in der Regel “robust” gegenüber konjunkturellen Schwankungen.Rutscht aber die Wirtschaft in einer Region – oder gar landesweit – in den Keller, sackt auch die Nachfrage nach Wohnraum weg. Es könne erwartet werden, dass eine sinkende Dynamik auf dem Arbeitsmarkt, die sich durch einen Anstieg der Erwerbslosenquote und parallel dazu den Rückgang bei offenen Stellen ausdrückt, “netto zu einem Rückgang von Zuzügen und damit tendenziell der Nachfrage führt”, listet Otto auf. In der Konsequenz geraten die Nettokaltmieten bei Neuvermietungen unter Druck. Wenig neue WohnungenDagegen werde das vorhandene Mietniveau einer Region, das maßgeblich durch Bestandsmieten geprägt sei, nur in geringem Maße berührt, beruhigt der Hamburger Forscher.Angesichts des erwarteten Anstiegs der Arbeitslosigkeit im Verlauf des Jahres sei in vielen Regionen Deutschlands mit einer schwächeren Nachfrage bei Neuvermietungen zu rechnen, resümiert Otto weiter – “dies dürfte in 2010 tendenziell die erzielbaren Mietpreise senken”.Diesem Trend entgegen wirke jedoch die seit Jahren niedrige Zahl von Fertigstellungen neuer Wohnungen, was besonders in einigen süddeutschen Ballungsgebieten zu einer akuten Wohnungsknappheit führt.