Kapitalanlage

Asiens Reits bieten reizvolle Chancen

Fernöstlicher Wohnungs- und Büromarkt ist eine Alternative - Produkte optimieren Risikostrukturen

Asiens Reits bieten reizvolle Chancen

Von Armin Schmitz, Frankfurt Nach langen Diskussionen hat der Bundestag im März die Einführung von Reits abgesegnet. Hatte noch im Vorfeld des Starts der sogenannten Real Estate Investment Trusts eine große Euphorie geherrscht und angelsächsische Private-Equity-Unternehmen riesige Wohnungspakete für Milliarden-Summen erworben, sieht die Situation heute ganz anders aus. Die steigenden Zinsen am Kapitalmarkt, die Einschränkungen durch das verabschiedete Reits-Gesetz sowie die schlechte Kursentwicklung von Immobilienaktien haben Ernüchterung für die steuerbegünstigte Immobilienaktie Reit ausgelöst. Seit Jahresbeginn sind die deutschen Immobilienaktien in einem ansonsten sehr freundlichen Umfeld die große Enttäuschung. Aufgrund der gesetzlichen Einschränkungen ist der Wechsel in den Reits-Status nur für wenige Unternehmen geeignet. Nach einer Analyse der HSH Nordbank eignet sich die Umwandlung in einen G-Reit nur für Immobiliengesellschaften, die in inländische Gewerbeimmobilien investieren, kein Dienstleistungsgeschäft mit Dritten betreiben und moderat bis konservativ fremdfinanziert sind. Die Analysten der HSH Nordbank haben daher das Marktpotenzial für G-Reits bis zum Jahr 2010 von bis zu 60 Mrd. Euro auf 15 bis 40 Mrd. Euro reduziert. Die neue Gesetzgebung hat vielmehr die Rahmenbedingungen für die bestehenden Immobilienunternehmen gestärkt. Differenzierte EntwicklungImmobilienanlagen eignen sich trotzdem wegen der reduzierten positiven Korrelation zu Aktien, Anleihen oder Rohstoffen zur Depotergänzung, um das Chance-Risiko-Profil des Portfolios zu optimieren. Risikodämpfend ist auch eine geringere Volatilität als bei herkömmlichen Aktienanlagen. Obwohl sich derzeit die Aktien von amerikanischen und auch deutschen Immobilienwerten schlecht entwickeln, gibt es andere Regionen wie Asien, in denen der Häuser- und Büroimmobiliensektor boomt. Der Investor kann über Reits-Zertifikate oder auch Immobilienaktienfonds in diesen Regionen selektiv investieren. Unter der Berücksichtigung der in 2009 gültigen Abgeltungssteuer haben die Immobilienfonds gegenüber Anlagezertifikaten Vorteile. Die Zertifikate bilden die Wertentwicklung von Immobilien- oder Reits-Indizes ab, die Fondsmanager der Immobilienaktienfonds setzen auf Gesellschaften aus der Immobilienbranche. Am erfolgreichsten waren im Zwölfmonatsrückblick die Produkte, die ihren Fokus auf die Immobilienunternehmen in Asien gelegt haben. Das Asien Reit Top 200 Zertifikat der UBS (CH0023216432) führt die Kategorie mit einer Performance von 68 % bei einer Volatilität von 20 % an. Das Produkt basiert auf einem Index, der 20 asiatische Immobilienwerte und Reits aus Ländern wie Hongkong, Singapur und Japan enthält. Die höchste Gewichtung liegt bei 7 %. Dividenden werden zu 75 % in den Index reinvestiert. Der Anleger ist durch einen Quantomechanismus vor Währungsschwankungen geschützt. Die Management-Gebühr liegt bei nur 0,75 %. Es folgt das Topix Real Estate Zertifikat von ABN Amro (NL0000093961) mit einer Wertsteigerung von rund 38 % bei einer Volatilität von 27 %. Das Papier vollzieht die Entwicklung des japanischen Börsenbarometers eins zu eins nach, in dem alle Real Estate Investment Trusts an der Tokyo Stock Exchange gelistet sind. Auch hier verhindert ein Quantomechanismus Währungsverluste. Produkte mit einem Fokus auf den europäischen Reits-Sektor wie das EPRA / Nareit Euro Zone Zertifikat der HypoVereinsbank (DE000HV092N7) blieben in der Entwicklung zurück. Auch bei den Fonds stehen die Produkte an der Spitze, die ihren Anlageschwerpunkt auf Asien gelegt haben. Obwohl sie einen aktiven Ansatz verfolgen, haben sie die passiv gemanagten Zertifikate im Einjahreszeitraum nicht schlagen können. Herausragend ist der CS Eq Lux Asian Property von der Credit Suisse (LU0220210792), der in seiner Kategorie an zweiter Stelle steht. Die Performance ist durch die Entwicklung beim Dollar beeinträchtigt worden. Der Fondsmanager Boon-Hong Yeo erreichte in Euro gerechnet seit dem Juli vergangenen Jahres eine Rendite von 32 % bei einer niedrigen Volatilität von rund 8 %. Schwerpunktregionen sind Japan und Hongkong. Die Management-Gebühr von 1,9 % liegt höher als bei nachfolgenden Produkten. Gut entwickeln konnte sich auch der Sicav Asian Property von Morgan Stanley (LU0078112413). Fondsmanagerin Angeline Ho erreichte eine Rendite von etwas mehr als 31 % bei einer sehr niedrigen Volatilität von nur 9 %. Die Anlageschwerpunkte ähneln denen des Credit-Suisse-Produkts.