Immobilien

Befragung zeigt Trendwende gepaart mit großer Skepsis

Büros wieder gefragt - "Brauchen Banken-Stärkung"

Befragung zeigt Trendwende gepaart mit großer Skepsis

ge Berlin – Trotz anhaltender Rezessionsängste zeigt sich die Immobilienbranche so zuversichtlich wie seit Monaten nicht mehr. Alle vom Immobilienberater King Sturge im Juni erhobenen Klimadaten zeigen nach oben, ergab die jüngste Befragung von rund 1 000 Branchenexperten. Den größten Sprung machten dabei die Büromärkte, die binnen Monatsfrist um 15 % auf 38,4 Punkte zulegten. Dieses überraschend große Plus – freilich auf niedrigem Niveau – dokumentiere das wiedererstarkende Vertrauen in die Zukunft der Büromärkte, heißt es im Immobilienkonjunktur-Index. Aus Angst vor steigenden Leerständen angesichts der Finanzturbulenzen und der Bankenkonsolidierung war das Bürosegment in den vergangenen Monaten böse unter Druck geraten.Dagegen konnte der “sichere Hafen” Wohnimmobilien seine unangefochtene Spitzenstellung mit 111,2 Zählern halten – allerdings legte der Klima-Index hier kaum noch zu.Insgesamt verbesserte sich das Immobilienklima im Vormonat um 6 % auf knapp 59 Punkte. Motor dieser wachsenden Zuversicht war erneut das um nahezu 9 % auf 61,3 Zähler gestiegene Investmentklima. Dieses abermalige Plus belege, dass viele Befragten offensichtlich die Zeit für einen antizyklischen Einstieg in den Immobilienmarkt für gekommen sehen, schreibt Deutschland-Chef Sascha Hettrich in seinem Kommentar. Freilich würden Investitionen im größeren Stil erst dann möglich, wenn sich der vorsichtige Optimismus auch in der Kreditwirtschaft durchsetze. “Deswegen müssen vertrauensbildende Maßnahmen im Bankensektor weiter höchste Priorität behalten.” Schließlich sei ein nachhaltiger Aufschwung ohne eine Entspannung der Finanzmärkte nicht möglich. Tiefpunkt bald erreichtParallel zu den zuversichtlicheren Klima-Werten legte auch der aus makroökonomischen Daten – wie Dax, Dimax und Basiszinsen – ermittelte Immobilienkonjunktur-Index zu, zum inzwischen dritten Mal in Folge. Rein technisch gesehen wird damit eine Trendwende markiert – die jedoch angesichts hoher Risikopotenziale und weiter existierender Marktverwerfungen in der Finanzwirtschaft “fragil” bleibt, warnt Hettrich vor allzu großem Optimismus. Gleichwohl spiegele sich in der erneuten Aufhellung die Hoffnung wider, dass der Tiefpunkt der schwersten Wirtschaftskrise seit 60 Jahren erreicht ist und sich die Konjunktur im Herbst langsam wieder stabilisiert.