Immobilien

Bessere Stimmung bei Investoren und Kreditgebern

Kredit- und Investitionsvolumen sollen steigen - Refinanzierungslücke lässt sich schließen - DTZ-Studie

Bessere Stimmung bei Investoren und Kreditgebern

tl Frankfurt – Auf den weltweiten Immobilienmärkten geht es aufwärts. Dies ergaben Befragungen von Kreditgebern und Investoren sowie Prognosen über die Abdeckung der 2010 und 2011 entstehenden Refinanzierungslücke in der Studie “Money into Property”. Sie wird jährlich vom Immobiliendienstleister DTZ erstellt.Von den befragten 32 europäischen Kreditgebern (418 Mrd. Dollar ausstehende Kredite) wollen rund zwei Drittel in diesem und im nächsten Jahr mehr Kredite vergeben als bisher. Die übrigen wollen zumindest ihr bisheriges Kreditvergabevolumen unverändert lassen. Bei der Vorjahresbefragung kündigte noch knapp die Hälfte der Befragten 2010 weniger Ausleihungen an. Beleihungsausläufe steigenEntsprechend veränderten sich auch die erwarteten Beleihungsausläufe. Wollten sie 2009 noch 80 % der befragten Kreditgeber in diesem Jahr unverändert lassen, verringerte sich dieser Wert bei der diesjährigen Umfrage deutlich. Vielmehr erwartet für 2010 ein Viertel der Befragten und für 2011 sogar ein Drittel im Vergleich zum jeweiligen Vorjahr höhere Beleihungsausläufe.Der zunehmende Optimismus bei den Investoren zeigt sich an deren Bereitschaft, mehr in Immobilien zu investieren. Im laufenden Jahr wollen dies drei Viertel der befragten 95 europäischen und asiatisch-pazifischen Investoren tun, 2011 sogar 94 %. An der Spitze der Beliebtheit steht der asiatisch-pazifische Raum mit 93 %, gefolgt von Nordamerika (82 %) und Europa (75 %).Bei der 2011 erwarteten Performance direkter Immobilienanlagen im Vergleich zu anderen Assetklassen schneiden bei den Investoren nur Festverzinsliche klar schlechter ab. Etwas mehr als die Hälfte der Investoren erwarten, dass Aktien besser abschneiden werden als Direktanlagen in Immobilien. Geteilt ist schließlich die Meinung, ob Immobilienaktien und -schuldtitel kurzfristig besser performen werden.In den nächsten zwei Jahren muss nach Erhebungen des Immobiliendienstleisters ein Großteil der ausstehenden Immobilienkredite refinanziert werden. Angesichts sinkender Immobilienwerte und Beleihungsausläufe erwarten die Experten eine Refinanzierungslücke von 115 Mrd. Euro im Basis-Szenario und 156 Mrd. Euro unter pessimistischen Annahmen. Die Probleme stellen sich allerdings schwerpunktmäßig in zwei Ländern: Großbritannien mit 42 Mrd. Euro und Spanien mit rund 23 Mrd. Euro. Für Deutschland wird die Refinanzierungslücke in diesem und im kommenden Jahr nur auf 9 Mrd. Euro geschätzt. Viel Eigenkapital verfügbarVergleicht man die Höhe der Refinanzierungslücke mit dem von Investoren gehaltenen Immobilienvermögen, so sticht Irland hervor (s. Grafik links). Die DTZ-Analysten relativieren dieses beunruhigende Bild allerdings mit dem Hinweis auf den erheblichen Umfang verfügbaren Eigenkapitals. Für 2010 und 2011 schätzen sie es für Europa auf 116 Mrd. Euro. Es deckt damit die ermittelte Finanzierungslücke ab. Nach dem pessimistischen Szenario fehlen allerdings 40 Mrd. Euro. In der Studie heißt es aber, dass viel Eigenkapital weltweit eingesetzt werden könne. Daher dürfte auch für Europa mehr zur Verfügung stehen als die geschätzten 116 Mrd. Euro.