Immobilien

Boom bei Shoppingcentern

Die größten Projekte in Russland, der Türkei, Italien und Polen

Boom bei Shoppingcentern

tl Frankfurt – In Europa werden immer mehr Einkaufszentren errichtet. 2007 und 2008 sollen Objekte auf einer Gesamtfläche von 21 Mill. Quadratmetern errichtet werden. 2006 waren es erst 5 Mill. Quadratmeter, meldet Jones Lang LaSalle. Die umfangreichsten Projekte gibt es in Russland. In deutlichem Abstand folgen die Türkei, Italien und Polen. Der Trend zur Verlagerung der größten Projekte von West- und Südeuropa nach Mittel- und Osteuropa bestätige sich, heißt es bei Jones Lang LaSalle. In Russland werden im laufenden und im kommenden Jahr Shoppingcenter auf 4 Mill. Quadratmetern erwartet (siehe Grafik). 2006 waren es erst 1,4 Mill. Quadratmeter. Allerdings ist der Bestand im europäischen Vergleich relativ gering. Mit 3,3 Mill. Quadratmetern liegt das Land noch hinter Polen und Schweden im europäischen Mittelfeld. Das Interesse der Investoren verlagere sich von Moskau zunehmend auf die sogenannten Milloniki, also regionale Zentren mit einer Million Einwohnern und mehr. Dort werde der Bestand von aktuell 1 Mill. Quadratmeter bis 2008 auf 3,4 Mill. Quadratmeter steigen. Als wichtigste Zielmärkte für Einkaufszentren werden Samara, Nizhniy, Nowgorod, Kazan und Jekaterinenburg genannt. Ein großes Wachstum werde es aber auch in Nowosibirsk, Ufa und Rostow geben. Fokus Istanbul und AnkaraIn der Türkei sollen 2007 und 2008 mehr als 60 Shoppingcenter auf einer Gesamtfläche von 2,2 Mill. Quadratmetern eröffnet werden. Davon entfällt der größte Teil (43 Projekte) auf Istanbul und Ankara, weitere 18 auf Städte wie Bursa, Izmir und Antalya. Das größte Objekt wird das Forum Istanbul von Multi Turkmal mit 110 000 Quadratmetern sein. Es soll im kommenden Jahr eröffnet werden. Multi Turkmal entwickelt weitere acht Projekte in der Türkei. Große Pläne hat auch der deutsche Shoppingcenter-Entwickler und -Betreiber MFI Management für Immobilien aus Essen. Er plant bis 2016 in der Türkei Investitionen von 1 Mrd. Euro, um sechs bis zehn Einkaufszentren zu errichten und vier weiterzuentwickeln. Für den Markteinstieg hat die Gesellschaft nach eigenen Angaben eine lokale Tochter in Istanbul gegründet. In Südeuropa führt Italien die Liste der größten Projekte mit 2,2 Mill. Quadratmetern bis 2008 an. Den Schwerpunkt der Investitionen bilden die unterversorgten zentralen und südlichen Regionen des Landes. Die dominierenden Vorhaben in der Pipeline sind Großobjekte mit bedeutenden Erholungsflächen. Genannt werden zwei Objekte in Rom: “Lunghezza Roma Est” mit 90 000 Quadratmetern (Fertigstellung noch 2007) und “Porta die Roma” mit 108 000 Quadratmetern. Letzteres soll im Sommer 2008 die Pforten öffnen und wäre dann das größte Shoppingcenter des Landes. Große Einzelobjekte in PolenIn Polen soll sich die vorhandene Shoppingcenter-Fläche bis Ende 2008 um 40 % (1,9 Mill. Quadratmeter) ausgeweitet haben. Die Objekte sind aufgrund der großen Zahl städtischer Zentren größer als in den umliegenden zentraleuropäischen Ländern. Da die großen Städte schon über ein gutes Angebot verfügen, stehen bei den Investoren kleinere Städte mit 200 000 Einwohnern und weniger im Fokus. Insbesondere Orte mit 50 000 Einwohnern werden als Standorte entdeckt. In Spanien hat sich das Angebot in den vergangenen sechs Jahren verdoppelt. Daher verlangsame sich das Wachstum nun, heißt es bei Jones Lang LaSalle. Schwerpunkte sind Valencia, Alicante und Murcia.