Immobilien

Branche gespalten wie selten zuvor

Ertragsklima sinkt - Investmentindex steigt

Branche gespalten wie selten zuvor

ge Berlin – Die Immobilienbranche weiß nicht wohin. “Ambivalent” sei die Entwicklung, ergab die jüngste Konjunkturumfrage des Immobilienberaters King Sturge. Während sich die etwa 1 000 befragten Branchenexperten nach drei optimistischeren Monaten zuletzt wieder skeptisch zeigten, legte der auf makroökonomischen Daten beruhende Immobilienkonjunkturindex erstmals seit langem zu – weil der Dax stieg und der Dimax, die Ifo-Zahlen besser waren und die Basiszinsen günstiger. “Dies gibt Anlass zur Hoffnung auf eine zeitnahe Bodenbildung und Beruhigung der Märkte”, schreibt Sascha Hettrich, Managing Partner von King Sturge Deutschland, in seinem Kommentar.Gleichwohl zeigt sich das Immobilienklima gespalten wie selten zuvor. Während das Ertragsklima im April um fast 8 % auf 50,2 Zähler nachgab, kletterte das Investmentklima zum vierten Mal in Folge. Die ebenso verhaltene wie gespaltene Stimmung dokumentiere das Bewusstsein der befragten Immobilienfachleute, dass eine weitere deutliche Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage auch ein “erhebliches Risikopotenzial” für die Immobilienmärkte bedeute, schreibt Hettrich weiter. Schon heute sei ein deutlicher Rückgang der Nachfrage vor allem nach Büro- und Handelsflächen zu verzeichnen, die sich auch auf die Mietentwicklung auswirke.Und zwar deutlich auswirkt, wie das fast 8-prozentige Minus binnen Monatsfrist beim Ertragsklima zeigt. Dagegen steht ein kontinuierlich steigendes Investmentklima. Dies dokumentiert nach Hettrichs Meinung, dass viele, insbesondere eigenkapitalstarke Investoren “in Warteposition” für attraktive Kaufgelegenheiten stünden. Viele potenzielle Käufer hätten somit Interesse zu investieren – aktuell dominiere jedoch eine abwartende Haltung in der Erwartung weiter sinkender Einstiegspreise. Wohnungen gefragtGegen den Trend entwickelten sich weiterhin Wohnimmobilien, womit der Wohnindex mit 102,4 (im Vormonat: 101,5) Punkten erneut im Positiven notierte. Das Büroklima sackte dagegen abermals um fast 6 % auf 30,2 Zähler weg und das Handelsklima um gut 5 % auf 52,6 Punkte. Summa summarum verlor das Immobilienklima damit fast 3 % auf 51,4 Zähler, womit sich der Wert binnen Jahresfrist halbiert hat.