Immobilien

China stützt die globalen Investitionen

Gewerbliche Umsätze legen im dritten Quartal wieder zu - In London haben Renditen schon gedreht

China stützt die globalen Investitionen

tl Frankfurt – Grundstückskäufe in China waren wesentliche Ursache für den Anstieg des weltweiten gewerblichen Transaktionsvolumens im dritten Quartal 2009. Für Investitionen in den USA ist es noch zu früh, für solche in London ist es schon fast zu spät. In Deutschland weist Berlin die beste Prognose für die Wertentwicklung auf. Dies waren die wichtigsten Ergebnisse der Immobilienvorträge auf der Herbsttagung der Ratingagentur Feri.Auf 95,4 Mrd. Dollar im dritten Quartal 2009 nach knapp 63,1 Mrd. Dollar im vorherigen Dreimonatabschnitt legten die weltweiten gewerblichen Globalinvestitionen zu, wie Wolfgang Kubatzki, bei Feri Rating Services für Immobilien verantwortlich, auf der Herbsttagung der Ratingagentur in Frankfurt sagte: “Treiber war dabei der Grundstückshandel in China.” Auf Asien entfielen von Juli bis September 59,1 (zweites Quartal: 37,4) Mrd. Dollar, auf Europa und den Mittleren Osten 24,4 (21) Mrd. Dollar und auf Nord- und Südamerika 11,6 (9,7) Mrd. Dollar. Kräftiges Minus in den USABeim Vergleich der ersten neun Monate dieses Jahres mit denen des Vorjahres fallen der kräftige Rückgang in den USA und das geringe Minus in Asien auf (s. Grafik). Hauptursache war der Zusammenbruch des Büro-Transaktionsmarktes um knapp zwei Drittel auf 57,8 Mrd. Dollar, während der Grundstückhandel vor allem in China stabilisierend wirkte. Sein Umsatz lag bei 84 (86,5) Mrd. Dollar.Im Städtevergleich der ersten drei Quartale 2009 und 2008 fallen die drastischen Einbrüche in New York City (von 22,4 auf unter 4,7 Mrd. Dollar) und London (von 21,4 auf 8,4 Mrd. Dollar) auf, während in Deutschland Berlin zwar auch heftig gelitten hat (1,5 nach 3,3 Mrd. Dollar), seine Spitzenposition aber vor München, Hamburg und Frankfurt behaupten konnte. Weltweit an der Spitze beim Transaktionsvolumen liegt im laufenden Jahr Peking mit 13,5 (11,5) Mrd. Dollar, gefolgt von Shanghai und Tokio.Bei den Mietrenditen sticht Moskau mit einer Zunahme von 170 Basispunkten im Jahresverlauf hervor. Am anderen Ende steht Hongkong mit einem Rückgang von 120 Basispunkten. Für 2010 erwartet Feri in den USA einen weiteren Anstieg der Mietrenditen zumindest im ersten Quartal, während in Europa und dem Nahen Osten der Höhepunkt schon im zweiten Quartal 2009 erreicht war. Bei den Nutzungsarten fällt die geringe Schwankungsbreite der Mietrenditen für europäische Apartments auf – seit 2000 erreichten sie maximal 5,9 %, 2005 und 2007 lag ihr Tiefpunkt bei 5,4 %. In den USA schwankten diese Mietrenditen viel stärker – von 8,6 % Anfang 2001 bis knapp unter 6 % Ende 2005. 2010 und 2011 schaffen diese Wohnungen in Europa laut Feri auch nicht mehr als 5,7 % Rendite, in den USA sollen es Mitte 2010 immerhin 7,3 % werden. Zeit für SchnäppchenjägerIn der Städtebetrachtung hält Kubatzki noch nicht den Zeitpunkt für gekommen, um in Los Angeles und New York City einzusteigen – außer für Schnäppchenjäger in der Ostküsten-Metropole. “Im Frühjahr 2010 muss man diese Position überprüfen”, meint er. Als etwas besser, auch wenn es nur für ein “neutrales” Urteil für die Investitionsattraktivität reicht, schätzt er die Bundeshauptstadt Washington D.C. ein.”Für London ist es schon fast wieder zu spät”, sagt Kubatzki angesichts um 30 bis 50 Basispunkte sinkender Renditen für attraktive Objekte in der City und im Westend. Auch in Paris gebe es erste Anzeichen einer “Yield Compression”. Für die französische Hauptstadt spreche aber die im Vergleich zu London geringere Angebotsausweitung. Für Berlin sprechen die im nationalen Vergleich hohe Mietrendite und die moderate Bautätigkeit.