Immobilien

Deals sind in Europa Mangelware

Schwaches Transaktionsvolumen im ersten Quartal ernüchtert - Makler beobachtet bessere Stimmung

Deals sind in Europa Mangelware

tl Frankfurt – Europäische Gewerbeimmobilien werden immer weniger nachgefragt. Im ersten Quartal 2009 habe sich der Umsatz im Vergleich zum Vorquartal um 30 % auf 12 Mrd. Euro reduziert, meldet der Makler Jones Lang LaSalle. Ein Minus von 34 % bei Transaktionen mit Büroimmobilien in sieben europäischen Metropolen verzeichnet der Makler Atisreal im gleichen Betrachtungszeitraum.Im Einjahresvergleich lag der Umsatzrückgang bei den europäischen Gewerbeimmobilien sogar bei 70 %, teilte Jones Lang LaSalle mit. 95 % des Transaktionsvolumens entfielen auf die westeuropäischen Kernmärkte Frankreich, Großbritannien, Deutschland, Niederlande, Belgien und Schweden. Den geringsten Rückgang (- 4 % im Vergleich zum vierten Quartal 2008) wies Großbritannien auf. Dort lag der Umsatz bei 4,4 Mrd. Euro. Die meisten Transaktionen entfielen erneut auf London. In Mittel- und Osteuropa gab es nur sehr wenige Transaktionen, heißt es bei Jones Lang LaSalle. Das Gesamtvolumen lag im ersten Quartal (inklusive Russland) bei 536 Mill. Euro.”In den ersten drei Monaten konnten wir zumindest eine sich verbessernde Stimmung und ein wachsendes Angebot feststellen. Investoren sind auf der Suche nach Produkten mit erstklassiger Qualität und langfristig gesichertem Einkommen durch bonitätsstarke Mieter. Dem gegenüber steht aber ein Mangel an genau solchen Produkten”, sagte Tony Horrell, Leiter Capital Markets Europe bei Jones Lang LaSalle.Die Renditen sind in den meisten Märkten (19 von 31) stabil geblieben. Dazu gehören Paris, die Londoner City, Frankfurt, Hamburg und München. Einen fortgesetzten, wenn auch geringen Anstieg der Renditen verzeichneten zwölf Märkte, u. a. Berlin, Brüssel, das Londoner Westend und Moskau, heißt es weiter. Wenige große AbschlüsseAtisreal hat die Büromärkte in den sieben europäischen Metropolen London, Paris (jeweils Zentrum), München, Frankfurt, Madrid, Berlin und Brüssel analysiert. Dabei ergeben sich nur geringe Unterschiede zu den Zahlen von Jones Lang LaSalle. Von Januar bis März 2009 ging das Investitionsvolumen zum sechsten Mal in Folge zurück – dieses Mal um 34 % (im Vergleich zum Vorquartal) auf 2,2 Mrd. Euro, schreibt das internationale Research von Atisreal in einer Kurzanalyse. Große Transaktionen würden nach wie vor blockiert, weil die Beleihungswerte reduziert und die Kreditbedingungen verschärft worden seien. Außerdem seien die Preise aus Sicht der potenziellen Käufer immer noch zu hoch. Entsprechend würden die Einkaufsrenditen weiter zulegen.So meldet Atisreal für das Zentrum Londons einen Anstieg der Netto-Anfangsrendite von 5,0 % vor einem Jahr auf jetzt 6,0 %. Noch deutlicher ist die Entwicklung in der Pariser Innenstadt. Dort erhöhten sich die entsprechenden Werte von 4,5 % auf 6,2 bis 6,5 %. Damit wies Paris das höchste Renditeplus aller sieben untersuchten Metropolen auf. Das andere Extrem markiert München mit einem Renditeanstieg von nur 60 Basispunkten auf 5,1 %. Bei den Leerständen wies Frankfurt im ersten Quartal den höchsten Wert mit 12,9 % auf, verbesserte sich damit aber noch leicht im Vergleich zum ersten Quartal 2008, als die Quote bei 13,1 % lag. Deutlich nach oben ging es hingegen in den Zentren von Paris (von 4,8 % auf 6,2 %) und London (8,1 % nach 5,0 %). Kaum Veränderungen gab es innerhalb dieses Jahres in München (8,4 % nach 8,6 %) und Berlin (7,8 % nach 8,1 %). London sticht hervorBei den Mieten erstklassiger Büros sticht erneut London mit einem deutlichen Rückgang zwischen erstem Quartal 2008 und 2009 von 1 395 Euro pro Quadratmeter und Jahr auf 988 Euro hervor. Die Veränderungen bei den sechs anderen Städten waren hingegen vergleichsweise minimal. Deutlich geringer ist aber auch in London das Minus bei der Durchschnittsmiete im zentralen Geschäftsbezirk. Sie ermäßigte sich nur auf 511 (586) Euro.