Immobilien

Deutsche Anleger entdecken die USA wieder

Feri: Trotz Finanzkrise keine lang anhaltende Rezession - US Treuhand legt Wohnimmobilienfonds auf

Deutsche Anleger entdecken die USA wieder

tl Frankfurt – Deutsche institutionelle Investoren entdecken den US-Immobilienmarkt wieder für sich. Die Finanzmarktkrise wird nicht zu einer lang anhaltenden Rezession in den USA führen, prognostizierte Helmut Knepel, Vorstandssprecher von Feri EuroRating Services, bei einem Vortrag in Frankfurt. Wohnimmobilien in Städten wie New York bieten weiterhin gute Ertragschancen, ergänzte Lothar Estein von der US Treuhand. Erste Hinweise auf eine Bodenbildung auf dem US-Immobilienmarkt hat Knepel von Feri auf dem US-Immobilienmarkt bereits entdeckt. “Die Verkäufe von Einfamilienhäusern haben sich in den vergangenen Monaten stabilisiert. Es gibt wieder Nachfrage.” Der Case-Shiller-Hauspreisindex ist zwar weiterhin rückläufig, bezieht sich aber nur auf 10 bzw. 20 Metropolregionen. “Der wesentlich breitere Opheo-Hauspreisindex hat sich hingegen in den vergangenen Monaten abgeflacht.”Knepel verwies auf die sehr großen regionalen Unterschiede auf dem amerikanischen Immobilienmarkt. “Es gab immer Standorte, die keine Preisrückgänge aufwiesen.” Das seit kurzem erholte Verbrauchervertrauen könne dafür sprechen, dass der Tiefpunkt der wirtschaftlichen Entwicklung erreicht ist. Trotz der aktuellen Entwicklungen bleibt Knepel zuversichtlich. “Durch die Finanzmarktkrise wird es zu keiner lang anhaltenden Rezession in den USA kommen.” Feris “B”-Rating für den US-Immobilienmarkt sieht Knepel daher nicht gefährdet. “Sehr viele, vor allem Eigenkapitalstarke Investoren halten jetzt den Einstiegszeitpunkt für sehr günstig, um in Büros, aber auch Wohnungen zu investieren.” Zur Begründung verweist der Feri-Vorstandssprecher auf die sinkenden Netto-Anfangsrenditen. “Der US-Wohnimmobilienmarkt hat gute Perspektiven – sofern der Standort stimmt.”Für Estein, Geschäftsführender Gesellschafter der US Treuhand, eines auf die USA spezialisierten Anbieters geschlossener Immobilienfonds, bietet der US-Immobilienmarkt im Moment “extrem große” Chancen. “Die Fundamentaldaten wie das Bevölkerungswachstum sind nach wie vor gut. Außerdem gibt es in den USA viele Unternehmen, die über sehr gute Objekte verfügen, aber Liquidität benötigen.” Dies macht sich die US Treuhand für einen neuen Fonds (“US Treuhand XXI”) zunutze: “Das zweitgrößte US-Hausbauunternehmen Lennar bringt ein 40 000 Quadratmeter großes Grundstück in New Jersey unmittelbar am Ufer des Hudson Rivers in ein Joint Venture ein, an dem sich deutsche Privatinvestoren indirekt mit 47 % beteiligen können. Dies entspricht inklusive Nebenkosten einem Platzierungsvolumen von 90,6 Mill. Dollar. Das gesamte Eigenkapital beträgt 170 Mill. Dollar.” Neben Lennar beteiligen sich Hillwood Development, die Immobiliengesellschaft des US-Milliardärs Ross Perot und Scala Real Estate Partners mit insgesamt 50 % an dem Gemeinschaftsunternehmen. Auf dem Grundstück sollen sechs- bis achtgeschossige Gebäude mit rund 710 Wohneinheiten errichtet werden. “Die deutschen Investoren erhalten nach maximal fünf Jahren zwischen 164 % und 175 % ihres eingesetzten Kapitals.” Estein erwartet den Zeichnungsbeginn Ende Oktober 2008.