Immobilien

Deutsche Immobilien werden für Ausländer attraktiv

Jones Lang LaSalle registriert neben Opportunity Funds auch erste Geschäfte von Core-Investoren

Deutsche Immobilien werden für Ausländer attraktiv

ge Berlin – Im gerade begonnenen Jahr dürften sich die Transaktionsvolumina bei gewerblichen Immobilien leicht vergrößern, ohne jedoch das 2003er-Niveau wieder zu erreichen. Zugleich werden ausländische Investoren verstärkt in Deutschland aktiv. Neben Opportunity Funds gewinnen mittlerweile auch “Core”- und “Core+”-Investoren an Gewicht. Das Auftreten dieser Anlegerklasse, die bisher so gut wie gar nicht im Inland vertreten war, bezeichnet Norbert Müller, Mitglied des Management Board in Deutschland bei Jones Lang LaSalle, als “Wendepunkt”. Erste Geschäfte seien gegen Jahresende abgeschlossen worden. Da diese Investoren oft ihre Hausbanken mitbrächten, dürften sich in der Folge hierzulande neue Fremdmittelgeber etablieren, prognostiziert Müller bei der Präsentation des jüngsten Capital Markets Newsletter in Berlin. Die “Core”- und “Core+”-Investoren sowie die gleichzeitig vermehrt auftretenden Privatpersonen, die sich in Konsortien zusammenschließen, hätten einen Investitionshorizont von bis zu zwölf Jahren. Die angestrebte Rendite auf das eingesetzte Kapital liegt mit um die 10 % deutlich unter dem Ziel von Opportunity Funds.Als Folge der wachsenden Transparenz bei der Immobilien-Anlage dürfte vermehrt Kapital von jenseits der Grenzen nach Deutschland fließen, was sich laut Müller belebend auf den hiesigen Markt auswirken sollte. Gleichwohl dürften Inländer weiterhin die große Mehrheit der Investitionen tätigen.In der Untersuchung erwartet Jones Lang LaSalle, dass in diesem Jahr 300 000 Wohnungen von Kommunen, Banken oder Industrieunternehmen zum Verkauf stehen sollten, nach gut 210 000 zuvor. Der sich rapide entwickelnde Markt für notleidende Kredite addierte sich bis Ende 2004 auf die Veräußerung immobilienbesicherter Portfolios im Wert von 7,5 Mrd. Euro. Schätzungen beziffern diesen Markt auf bis zu 300 Mrd. Euro, wovon die Hälfte durch Immobilien besichert sein soll.Der gewerbliche Investmentmarkt stand in der vergangenen Periode unter dem Einfluss der schwachen Vermietung. Entsprechend lag ein großer Teil der in den fünf wichtigsten Städten realisierten Transaktionen bei kleinen Abschlüssen von 10 bis 25 Mill. Euro, ergab die jüngste Untersuchung. Zwar standen mit rund zwei Dritteln aller Verträge reine Büroimmobilien weiterhin im Fokus, doch ging der Trend deutlich in Richtung gemischtgenutzter Immobilien oder Einzelhandelsobjekte. Wurde in München, Hamburg, Berlin, Düsseldorf und Frankfurt 2003 noch ein Transaktionsvolumen von 5,5 Mrd. realisiert, sank der Wert zuletzt auf 4,7 Mrd. Euro. Für 2005 erwartet Jones LaSalle 4,2 bis 5,0 Mrd. Euro. Dies kann ein Plus oder auch ein weiteres Minus bedeuten – was die Unsicherheit im Markt dokumentiert.Den Gesamtwert gewerblicher Immobilien beziffert Müller auf 4,7 Bill. Euro in Europa und 4 Bill. Euro in den USA. Während aber jenseits des Atlantiks nur ein Viertel dieser Immobilien selbstgenutzt sei, würden in Europa 67 % eigengenutzt. Daraus folgert Müller, dass das europäische Investmentpotenzial nahezu dreimal so hoch ist wie in den USA. Allein in Deutschland seien Immobilien von mehr als 350 Mrd. “investmentmarktfähig”.