Immobilien

Deutsche Investoren optimistischer

Umfrage: Bei Briten sinkt die Hoffnung - Renditeorientierung setzt sich durch

Deutsche Investoren optimistischer

tl Frankfurt – Deutsche Immobilienunternehmen sehen ihre Lage noch optimistischer als im Vorjahr. Sie zeigten damit in einer Forsa-Umfrage im Auftrag der Union Investment Real Estate bessere Werte als Immobilienunternehmen in Frankreich und Großbritannien und überflügelten erstmals seit 2005, als die erste Umfrage dieser Art durchgeführt wurde, diese beiden Länder. Aus den Antworten der Führungskräfte von 70 deutschen Immobilien-Investoren (Umfang der gesamten Stichprobe 161) ergab sich ein Investitionsklima-Indexwert von 71,3 – leicht besser als 2006 (71) und deutlich besser als 2005 (63,9). Ab 75 beginnt auf dem Index das “günstige” Klima, von 25 bis 75 das “verhaltene” und unter 25 das ungünstige. Bei einem rückläufigen Trend erreichten die französischen Investoren 69,3 Punkte und die britischen 65,4. Bei Ausländern beliebtAuch der deutsche Markt ist bei ausländischen Investoren hoch angesehen. So schreiben 71 % der Befragten Deutschland für die nächsten zwölf Monate (Befragungszeitraum Juli bis September 2007) eine bedeutende Rolle als Ziel von Immobilieninvestitionen zu. Ein Jahr zuvor waren es erst 65 %. Umgekehrt ging die Beurteilung des britischen Marktes (“spielt in den kommenden zwölf Monaten eine größere Rolle”) von rund 63 % auf rund 52 % zurück.Die Mehrheit der deutschen Investoren beurteilt auch ihre aktuelle wirtschaftliche Lage besser als 2006. Ebenfalls 63 % erwarten für die kommenden zwölf Monate eine bessere Geschäftsentwicklung. Nicht überraschend kündigen 44 % der befragten deutschen Investoren an, ihre Investitionen in Immobilien bzw. Immobilienanlageprodukte in den kommenden zwölf Monaten teilweise sogar deutlich zu erhöhen, heißt es in der Studie. Beim Indikator zur Beurteilung der Zukunftsaussichten in Deutschland zeigte sich ein deutlicher Anstieg auf 67,4 (60,4) Punkte. Hingegen sackte der Erwartungs-Indikator in Großbritannien auf 49 (62,6) Punkte ab. In Frankreich zeigte sich eine leichte Verbesserung auf 67,4 (65,5) Punkte. Die deutlich pessimistischere Beurteilung der Unternehmenszukunft durch britische Investoren zeigt für Reinhard Kutscher, Vorstandssprecher der Union Investment Real Estate, klar: “Die hohe Nervosität ist in London greifbar; die hohe Diskrepanz zu den Werten in Deutschland legt den Schluss nahe, dass die britischen Investoren offensichtlich ihren Glauben an eine kurzfristige Besserung des Investitionsklimas verloren haben.” Nur noch jeder dritte britische Anleger rechnet in den kommenden zwölf Monaten für sein Unternehmen mit steigenden Immobilienausgaben. Ein Jahr zuvor waren es noch 56 %. Und nur noch jeder zweite Investor billigt Großbritannien in dem betrachteten Zeitraum eine bedeutende Rolle als Investitionsstandort zu. Sicherheit weniger wichtigBei Investitionsentscheidungen geben die deutschen Befragten der Rendite deutlich den Vorzug vor Sicherheit und Liquidität. Bei 80 % steht das Erzielen von Wertsteigerungen im Vordergrund der Investitionsentscheidungen, noch vor einer “langfristig soliden Rendite” (67 %) und der “Vermeidung von Performanceverlusten” (65 %). Für Kutscher lässt dies erwarten, “dass sich die konsequente Ausrichtung der Immobilieninvestoren auf Rendite, die in Großbritannien historisch ausgeprägter ist als in Kontinentaleuropa, als Trend in den großen europäischen Volkswirtschaften verstetigt.”