Immobilien

Deutschland bleibt 2008 Top-Adresse

Ernst & Young: Kleinere und mittelgroße Immobilien-Transaktionen sind im Kommen

Deutschland bleibt 2008 Top-Adresse

tl Frankfurt – Der deutsche Immobilienmarkt ist im europäischen Vergleich sehr attraktiv. Durch die Subprime-Krise werden vermehrt kleinere und mittlere Transaktionen bis 500 Mill. Euro durchgeführt. Das ergab eine Umfrage von Ernst & Young Real Estate bei Geschäftsführern von 100 Unternehmen aus der Immobilienbranche. Das Transaktionsvolumen werde 2008 auf rund 60 Mrd. Euro zurückgehen – nach 74,6 Mrd. 2007. Im Vergleich zu den USA, aber auch europäischen Ländern wie Großbritannien und Spanien bleibe der Immobilienmarkt Deutschland auch im laufenden Jahr hoch interessant, heißt es in der neuesten Trendumfrage von Ernst & Young Real Estate. 70 % der Befragten gingen für 2008 im Vergleich zum Vorjahr von einer konstanten oder gar steigenden Attraktivität Deutschlands als Standort für Immobilieninvestments aus. Im europäischen Vergleich steigt die Attraktivität sogar bei 90 % der Befragten. Ursache dieser Entwicklung sind die robusten Immobilienmärkte, konkret die steigenden Mieten und der Abbau des Leerstands. Im europäischen Vergleich gebe es hierzulande höhere Renditen bei immer noch vorhandener Liquidität. Höhere Kaufpreise werden in den Bereichen Büro, Einzelhandel und Wohnen erwartet – allerdings nur an Top-Standorten. “Die Standortqualität zahlt sich wieder mehr aus. Die Spreizung zwischen 1a-Standorten und der Peripherie wird größer”, kommentiert Hartmut Fründ, Managing Director von Ernst & Young Real Estate. Offene Fonds auf KäuferseiteOpportunity- und Private-Equity- Fonds, Banken und Unternehmen werden als besonders aktive Verkäufer vermutet, denen offene Fonds und Reits bzw. Immobilien-AGs als Käufer gegenüberstehen sollen. Fründ schätzt das mögliche Emissionsvolumen der aktuellen Vor-Reits auf etwa 7 Mrd. Euro. “Eine Verlängerung der bis Ende 2009 laufenden Exit-Tax-Regelung um ein bis zwei Jahre wäre sicherlich wünschenswert.” Alle Befragten sind der Umfrage zufolge davon überzeugt, dass der Transaktionsmarkt künftig verstärkt von kleineren und mittleren Volumina geprägt sein wird. Große Portfoliotransaktionen über 500 Mill. Euro werden hingegen deutlich seltener als 2007 vorkommen. Eine deutliche Mehrheit sieht auch Projektentwicklungen auf dem Vormarsch. Das für 2008 erwartete Transaktionsvolumen bleibt mit 60 Mrd. Euro auf einem hohen Niveau. Die Finanzierungsstruktur wird das Investitionsverhalten in diesem Jahr wesentlich beeinflussen. Der niedrigere Fremdkapitalanteil führt zu einer geringeren Eigenkapitalrendite. In der Branche wird aber erwartet, dass sinkende Kaufpreise dafür zumindest teilweise einen Ausgleich schaffen. “Ein Leverage von 70 % bis 80 % ist aktuell darstellbar, mehr aber nicht”, so Fründ. Die Haltedauer werde sich nicht verändern, ein kurzfristiger Portfolio-Exit sei derzeit keine Alternative. “Man arbeitet wieder zunehmend mit der Immobilie als solcher. Dies lässt sich auch am Boom der Asset- Management-Seminare ablesen.” Als Exit-Strategien werden Direktverkauf und Börsengang favorisiert.