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"Deutschland ist hoch attraktiv"

Umfrage: Deutsche Investoren wollen am Heimatmarkt investieren

"Deutschland ist hoch attraktiv"

tl Frankfurt – Deutsche Immobilieninvestoren wollen sich verstärkt im Heimatmarkt engagieren. Ihnen gilt Deutschland als der attraktivste Markt, ergab eine Umfrage des Maklerverbands IVD unter Fondsinitiatoren und Versicherern. Die Bewertung von Gewerbeimmobilien bleibe trotz Kreditkrise relativ widerstandsfähig, heißt es bei der Ratingagentur Fitch. Bei gängigen Objekten seien nur geringe Wertverluste zu beobachten, heißt es in dem Bericht von Fitch. Die Ratingagentur schreibt dies den robusten Fundamentaldaten und der steigenden Mietnachfrage an den wichtigsten deutschen Standorten zu. Die Kreditkrise wirke sich aber auf die Bewertung sehr großer Objekte oder Portfolien jenseits von 500 Mill. Euro aus. Angesichts des praktisch “toten” Verbriefungs- und eines sehr herausfordernden Syndizierungsmarktes seien viele Banken bei Einzelengagements von mehr als 100 Mill. Euro sehr zurückhaltend. Außerdem verlangten die Institute von den Investoren einen höheren Eigenkapitaleinsatz.Deutsche Investoren sind aber sehr interessiert, am heimischen Immobilienmarkt mehr zu investieren. 42 % der Befragten wollen ihr Engagement am deutschen Gewerbemarkt gemessen am Investitionsvolumen stark steigern, weitere 29 % zumindest etwas mehr investieren, ergab eine Umfrage des IVD Bundesverbandes bei Initiatoren geschlossener, offener und Spezialfonds sowie Versicherern. Lediglich 4 % wollen ihre Investitionen zurückfahren.”Damit bestätigt die Umfrage die Einschätzungen vieler Marktteilnehmer zum Investmentgeschehen auf dem deutschen Immobilienmarkt, wonach die erwartungsgemäß geringeren Umsätze vielmehr auf die schwierigeren Finanzierungsbedingungen als auf mangelndes Investoreninteresse zurückzuführen sind”, lässt sich IVD-Sprecher Jürgen Michael Schick zitieren. Osteuropa abgeschlagenFür fast alle befragten Investoren ist ihr Heimatmarkt der attraktivste Immobilienmarkt. 58,3 % halten Deutschland für “sehr attraktiv”, 37,5 % für “attraktiv”. Mit deutlichem Abstand folgen als “sehr attraktiv” und “attraktiv” Osteuropa (56,5 %), Asien (41,7 %) und Frankreich (39 %). Deutsche Objekte sind laut Umfrage so beliebt, weil sie als vergleichsweise günstig eingeschätzt werden (vgl. Grafik). Am meisten gefragt ist die klassische, gut vermietete Immobilie an sehr guten Standorten. Diese Core Investments sollen mit 46 % dominieren, gefolgt von den risikoreicheren Value Added (33 %) und opportunistischen Investments (18 %). Bei den Nutzungsarten herrschen mit klarem Abstand Büros und Einzelhandelsobjekte vor, gefolgt von Einkaufszentren und großflächigen Einzelhandelsimmobilien. Ähnlich beliebt sind zwar auch Wohnobjekte, doch polarisieren sie ungewöhnlich stark. Fast die Hälfte der Befragten ist an ihnen gar nicht interessiert.Die Investmentgesellschaft Invesco Real Estate rechnet in ihrem neuesten europäischen Marktausblick für den deutschen Büromarkt in den nächsten zwei Jahren mit einem leichten Rückgang der Büroflächenumsätze. Bis 2012 sollte es aber wieder zu einem Wachstum kommen. “Frankfurt wird aufgrund der Ausrichtung auf den Finanzsektor von diesem Rückgang am härtesten getroffen.” Das Mietwachstum werde daher nur wenig über der Inflation liegen.