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Dividendenperlen beflügeln US-Aktienmarkt

Anleger setzen auf Unternehmen mit steigenden Ausschüttungen - Indexfonds bringen die sogenannten "Aristocrats" ins Depot

Dividendenperlen beflügeln US-Aktienmarkt

Der S & P 500 befindet sich trotz mauer Wirtschaftsdaten im Höhenflug. Es sind vor allem die Dividendenperlen unter den Blue Chips, die die Rally unterhalten. Sie haben den gesamten Markt während der vergangenen Wochen fast ständig geschlagen. Anleger können die Entwicklung der sogenannten “Aristocrats”, also der Unternehmen, die in den zurückliegenden zehn Jahren die Dividenden kontinuierlich angehoben haben, mit Indexfonds abbilden.Von Armin Schmitz, Frankfurt Die Geldpolitik der US-Notenbank hat den amerikanischen Aktienmarkt beflügelt. Der S & P 500 ist bis auf 5 Punkte an sein Rekordhoch vom Oktober 2007 herangerückt. Eine Analyse zeigt, dass es weniger die Wachstumswerte sind, die dem amerikanischen Leitindex die Dynamik verleihen. Es sind vielmehr die Blue Chips mit hohen Dividendenausschüttungen, die die Rally unterhalten. Offenbar schichten die Investoren, die regelmäßige Ertragsströme schätzen, Kapital aus den vermeintlich sicheren Anleihen in Aktien von Unternehmen um, die hohe Dividenden ausschütten. Sie leiden unter den Magerzinsen an den Rentenmärkten. Das Quantitative Easing der US-Notenbank, die Monat für Monat Anleihen mit einem Volumen von 85 Mrd. Dollar kauft, hat die Renditen bei den US-Bonds nach unten getrieben und damit auch die Renditen der Anlegerdepots auf ein schmerzhaftes Niveau gedrückt.Das große Interesse an Unternehmen mit überdurchschnittlich hohen Ausschüttungen zeigt die Entwicklung des sogenannten S & P 500 Dividend Aristocrats, der die Unternehmen abbildet, die kontinuierlich über die zurückliegenden zwei Jahrzehnte ihre Dividenden erhöht haben. Sie haben den gesamten Markt während der vergangenen Wochen fast ständig geschlagen. Seit Ende 2012 stiegen sie um 10,4 %, während der S & P 500 auf eine Wertsteigerung von 8,6 % kam. Unternehmen wie Coca-Cola, ExxonMobil oder auch Johnson & Johnson gehören zu den wichtigsten Motoren des Aufschwungs am US-Aktienmarkt.Auch die Zuflüsse in Fonds, die Dividendenstrategien umsetzen, zeugen von dem großen Anlegerinteresse. Allein in der siebten Kalenderwoche flossen 3,2 Mrd. Dollar in die US-Dividendenfonds. Niemals zuvor verzeichneten diese Fonds ein höheres Volumen an Neugeldern in einer Handelswoche. Physische AbbildungAnleger können die Entwicklung der “Aristocrats” hierzulande mit Indexfonds abbilden. So bietet State Street Global Advisors einen Exchange Traded Fund (ETF) auf den S & P Aristocrats (IE00B6YX5D40) an. Dieser Indexfonds bildet 84 amerikanische Unternehmen ab, die eine Dividendenrendite von durchschnittlich 3 % abwerfen. Dazu gehören Firmen wie Pitney Bowes, AT & T und AbbVie. Es handelt sich um einen physisch abbildenden ETF. Die Indexmitglieder werden durch den Kauf der Aktien abgebildet. In den zurückliegenden zwölf Monaten erzielte der Indexfonds eine Rendite von 16,8 %, während der S & P 500 auf einen Gewinn von lediglich 9,8 % kam. Im laufenden Jahr stieg der Fondskurs um 14,8 %. Dabei schlug der ETF den Leitindex um 6,5 Prozentpunkte. Es handelt sich um einen ausschüttenden Indexfonds, die Dividendenzahlungen der Unternehmen werden vierteljährlich ausgezahlt. Die Dividendenrendite liegt aktuell bei etwas mehr als 3 %. Das ist somit deutlich höher als der Ertrag einer einjährigen Bundesanleihe. Die Managementgebühr für das Produkt liegt bei lediglich 0,35 % jährlich.Es gibt aber auch Indexfonds auf die europäischen Dividendenperlen. Der SPDR S & P Euro Dividend Aristocrats ETF (IE00B5M1WJ87) partizipiert an der Wertentwicklung von 40 Werten der Eurozone – darunter Unternehmen wie die italienische Atlantia, Munich Re und Red Eléctrica de España. Binnen eines Jahres erzielte der Fonds eine Wertsteigerung von 9,2 %. Der Euro Stoxx 50 kam lediglich auf ein Plus von 3,3 %. Der Aristocrats-ETF konnte auch den iShares Stoxx Europe Select Dividend 30 (DE) (DE0002635299) schlagen, der im Einjahreszeitraum lediglich auf eine Performance von 3,1 % kam.Der Stoxx Europe Select Dividend 30 bildet 30 europäische Aktien mit den höchsten Dividendenzahlungen aus dem Stoxx Europe 600-Index ab. Der Index enthält ausschließlich Unternehmen, deren Dividende in den vergangenen fünf Jahren nicht gesunken ist und bei denen das Verhältnis von Dividende zu Gewinn je Aktie höchstens 60 % beträgt. Die Dividendenrendite des ETF liegt bei 4,3 %, die Managementgebühr bei 0,3 % p. a. Für den britischen Aktienmarkt wird der SPDR S & P UK Dividend Aristocrats ETF (IE00B6S2Z822) angeboten, der 30 Firmen mit Sitz in Großbritannien abbildet. Bei diesem Index liegt die Einjahresperformance bei 12,7 %, die Dividendenrendite bei rund 4,7 %.