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"Dr. Doom" befürchtet Hyperinflation

Staatsverschuldung stimmt Marc Faber skeptisch

"Dr. Doom" befürchtet Hyperinflation

fb Frankfurt – Nach den Konjunkturhilfen der US-Notenbank sieht der als Dr. Doom bekannte Investor Marc Faber die Inflation anziehen. Aktienanlagen dürften sich in diesem Umfeld deutlich besser entwickeln als Investments in Anleihen oder Geldmarktfonds. Seinen Spitznamen erhielt Faber durch seine skeptische Marktsicht. Er sagte die Asienkrise und das Platzen der Technologieblase voraus.”Die Aktienkurse können leicht klettern. Wenn Geld gedruckt wird, steigen die Kurse in beliebige Höhen”, so der Herausgeber des Gloom, Boom & Doom Report. Der US-Leitindex S & P 500 Index werde im laufenden Jahr von jetzt 1 071 Zählern auf bis zu 1 250 Punkte steigen, nachdem die US-Regierung und die Notenbank Fed zusammen zur Belebung der Wirtschaft und Kreditmärkte mehr als 12 Bill. Dollar ausgegeben, geliehen oder garantiert haben, so Faber. Im vergangenen Februar wies Faber darauf hin, dass diese Maßnahmen langfristig “teuer zu stehen kommen würden” . Dollar unter DruckZudem warnt der Investor vor einem schwachen Dollar als Folge der Inflationstendenzen. “Wo es Inflation gibt, wie sie im Wachstum der Geldmenge und der Ausweitung der Kreditvergabe definiert ist, da entsteht eine schwache Währung”, so Faber. Die Regierung “wird Geld drucken wie nie zuvor”, so Faber weiter. Er sieht den Dollar unter Druck. Der Dollar-Index, der den Wert des Greenback gegenüber seinen sechs größten Handelspartnern abbildet, ist im laufenden Jahr um 6,5 % gefallen. Im Vorjahr legte der Dollar-Index um 6 % zu. Für die Zukunft ist Dr. Doom ausnehmend skeptisch: “Nachdem der private Sektor gescheitert ist, scheitern als nächstes die Regierungen”, sieht er als Folge der explodierenden Staatsverschuldungen eine Hyperinflation am Horizont. Skeptisch ist er vor allem für die USA: “Wir haben ein strukturelles Arbeitsmarktproblem. Wir haben ein Schuldenproblem. Wir haben eine aufgeblähte Wirtschaft durch hektische Regierungsausgaben. Und das größte Problem ist, dass die Reichen immer reicher werden und die Mittelschicht nicht profitiert, wenn man von den Boomzeiten zu Anfang der Dekade absieht.”Marc Faber riet bereits im letzten Oktober dazu, US-Aktien zu kaufen. Danach gab der S & P 500 Index bis Anfang März um 31 % nach. Seither legte der Index die größte Rally seit über 70 Jahren hin. Seit Fabers Kaufempfehlung vom vergangenen Oktober hat der Index mittlerweile gut 10 % zugelegt. Derzeit notiert der Index knapp 60 % oberhalb seines März-Tiefs. Aktuell rät er zum Kauf von Pharmatiteln, beispielsweise Johnson & Johnson. Diese Unternehmen profitierten von der zunehmenden Alterung der Bevölkerung. Öltitel erachtet der Investor als günstig. Der Teilindex im S & P 500, der Öl- und Gasaktien umfasst, hat seit Jahresbeginn um 12 % nachgegeben.