Immobilien

Europäische Märkte laufen weiter wie geschmiert

Studien: 2007 noch gutes Jahr - Deutschland boomt - München und Hamburg sind sehr attraktiv für Investitionen

Europäische Märkte laufen weiter wie geschmiert

tl Frankfurt – 2007 wird für die europäischen Immobilienmärkte erneut ein sehr gutes Jahr sein. Im laufenden Jahr wird erneut mehr Kapital investiert, wenn auch die Zuwachsraten etwas geringer ausfallen werden als im Vorjahr. Dies ergaben eine Befragung von Immobilienexperten durch PricewaterhouseCoopers (PwC) und das Urban Land Institute (ULI) sowie eine Studie der Asset-Management-Gesellschaft Invesco. Der deutsche Immobilienmarkt steht nach Angaben von PwC vor einem Boomjahr. Von dem Interesse internationaler Investoren profitierten vor allem München und Hamburg. Sie hätten erstmals den Sprung unter die Top 10 der attraktivsten Immobilienstandorte in Europa geschafft, ergab die Befragung von knapp 400 internationalen Immobilienexperten für die Marktanalyse “Emerging Trends in Real Estate Europe 2007”. Nach Ansicht von Helmut Trappmann, PwC-Partner und Leiter des Bereichs Real Estate, sprechen für den deutschen Markt neben den günstigen Konjunkturperspektiven auch die im internationalen Vergleich niedrigen Immobilienpreise. Als weiterer Pluspunkt gelten die bevorstehende Einführung von steuerbegünstigten Immobilien-Aktiengesellschaften (Reits). Viele Unternehmen würden ihre Gewerbeimmobilien schnell in einen Reit einbringen, um noch von dem bis 2009 geltenden ermäßigten Steuersatz für Veräußerungsgewinne zu profitieren. Schließlich werde auch die geplante Novellierung des Investmentgesetzes den Standort Deutschland für Immobilientransaktionen attraktiver machen. Nach Schätzungen von PwC erreichten die Direktinvestitionen in den europäischen Immobilienmarkt 2006 mehr als 153 (Vj.: 151) Mrd. Euro. Für 2007 erwarten die Branchenexperten zwar eine erneute Steigerung, die aber geringer als im Vorjahr ausfallen werde. Auch Kim Politzer, Analystin bei Invesco, erwartet in ihrem Marktausblick auch für das laufende Jahr hohe Mittelzuflüsse, da Immobilienfonds ihren Immobilienanteil weiter erhöhten und durch die Einführung von Reits in Großbritannien und Deutschland zusätzliche Investitionen in die Assetklasse zu erwarten seien. Allerdings gebe es ein zunehmendes Risiko, dass die solide Performance in diesem Jahr schwächere Erträge in den Jahren 2008 und 2009 zur Folge haben könnte. Nach Ansicht der von PwC befragten Immobilienexperten wird der deutsche Markt einen größeren Teil der europäischen Investitionen auf sich ziehen. “Zwar haben die Renditen in den vergangenen Jahren deutlich nachgegeben. Die steigende Nachfrage nach Büro- und Geschäftsflächen wird aber schon bald deutlich höhere Mieten und höhere Verkaufspreise ermöglichen”, sagte Trappmann. Gemessen an Ertrag und Risiko bleibt Paris bei den befragten Immobilienexperten auch 2007 der attraktivste Immobilienstandort Europas. Danach folgen London und Stockholm. München konnte sich kräftig von Platz 17 auf den vierten Rang verbessern, Hamburg kletterte um fünf Positionen auf Rang 9. Für die beiden deutschen Städte sprechen die hervorragenden Perspektiven für Büroimmobilien. “Zwei Drittel der Befragten geben hier Kaufempfehlungen. In Paris würden demgegenüber nur knapp 54 % und in London lediglich 40 % der Branchenexperten zum Kauf von Büroflächen raten”, sagte Trappmann.Berlin rangiert auf Platz 25, Frankfurt ist mit Platz 27 sogar Schlusslicht der attraktivsten Immobilienstandorte in Europa. Dies liegt nach Ansicht der Befragten an dem nach wie vor vorhandenen Überangebot an Büro- und Geschäftsflächen. Lohnende Shopping CenterDie höchsten Renditen werden europaweit auch 2007 durch Einkaufszentren erwartet. Knapp dahinter folgen Hotels. Die geringsten Renditehoffnungen werden in Business Parks und Produktionsgebäude gesetzt. Als attraktivster Einzelhandelsstandort gilt Moskau. Fast 72 % der Befragten würden dort den Kauf von Ladenflächen empfehlen. Es folgen Istanbul, Lyon und Barcelona. In Hamburg (Platz 6) würden 56 %, in München (Platz 7) 54,5 % der Befragten zum Kauf von Einzelhandelsflächen raten. Mit deutlichem Abstand rangieren Frankfurt (Platz 12) und Berlin (Platz 19).Die demografische Entwicklung brachte Hotels die zweitbeste Wertung hinter den Einkaufzentren bei den Renditeerwartungen. Immer mehr ältere Menschen in Europa hätten genügend Zeit und Geld, um Wellness-Hotels und Resorts zu nutzen. Im vorigen Jahr wurden nach PwC-Schätzungen in Europa etwa 20 Mrd. Euro in Hotels investiert. Die zukünftigen Aussichten des Hotelmarkts schätzen die Experten aber sehr unterschiedlich ein. Während einige ein Überangebot befürchten, sehen andere noch Entwicklungschancen, insbesondere im Niedrigpreis-Bereich.