Asset Management

Feri rät Stiftungen zu Sachwerten

Aufbau von Investments in Gold, Wald und Rohstoffen als "Versicherung"

Feri rät Stiftungen zu Sachwerten

jur Frankfurt – Die Zinsen für Bundesanleihen sind rekordverdächtig niedrig und risikoreichere Investments wie Aktien oder Private Equity sind für viele deutsche Stiftungen Tabu. Vor dem Hintergrund einer sich laut Feri Finance abzeichnenden inflationären Entwicklung empfiehlt die Vermögensberatung den Stiftungen eine Doppelstrategie: eine schrittweise Ausrichtung der Vermögenswerte hin zu Sachwerten sowie aktives Risikomanagement.”Wir sehen, dass sich große Vermögen – dazu gehören auch Stiftungen – in einem immer schwierigeren Umfeld bewegen”, berichtet Michael Stammler, Vorstandssprecher der Feri Finance. Nachdem die meisten der mehr als 17 000 deutschen Stiftungen dank ihrer konservativen Anlagepolitik glimpflich durch die Finanzkrise gekommen sind, hätten diese im nun Probleme, die nötigen Erträge zu erwirtschaften.Die Zinsen bei risikoarmen europäischen Staatsanleihen seien so niedrig, dass mit den Erträgen die Stiftungen kaum ihre laufende Administration finanzieren könnten, von größeren Projekten mal ganz abgesehen, sagt Stammler. “Wenn man bedenkt, dass die Inflation noch gut auf ein Niveau steigen könnte, das über der Verzinsung dieser Anleihen liegt, bedeutet das Kapitalvernichtung. Stiftungen müssen daher ihre gängigen Anlagegewohnheiten überdenken”, betont Stammler, dessen Feri Family Trust Vermögensberatung für Stiftungen anbietet.Kevin Schaefers, Leiter des Family-Office-Bereichs bei der Feri Family Trust, schlägt einen Core-Satellite-Ansatz vor, bei dem die bisherige Vermögensverwaltungs-Strategie im Core-Portfolio erhalten bleibt und zusätzlich sukzessive als Satellit ein Portfolio an Sachwerten aufgebaut wird. Bei den Sachwert-Anlagen wiederum sollte in liquide und illiquide Anlagen unterschieden werden. Als liquide Sachwerte bezeichnet Feri dabei zum Beispiel Substanzaktien aus dem Bereich Infrastruktur und aus Schwellen- und rohstoffproduzierenden Ländern sowie inflationsgeschützte Anleihen, Gold, Goldminen- und Silber-Aktien. Auch andere Rohstoffaktien und offene Immobilienfonds zählt Feri auf.Je nach wirtschaftlichem Umfeld könnten Positionen in diesen Anlagen schnell aufgebaut (Inflation) oder auch abgebaut (Deflation) werden. Als illiquide Sachwerte listen die Vermögensverwalter Immobilien, Wald, Farmland, aber auch physische Rohstoffe auf. Bei der Aufteilung in liquide und illiquide Sachwerte hält Schaefers ein Verhältnis von 50:50 für wünschenswert.Stammler will auch Private-Equity-Investments für Stiftungen nicht verdammen. Die oft in Deutschland zum Vergleich herangezogene Yale-Stiftung, die bis zu 30 % des Vermögens in Private Equity hält, sei kein abschreckendes Beispiel, so Stammler. Die Yale Stiftung hat über die letzten zehn Jahre, jeweils zum Stichtag 30. Juni, einen durchschnittlichen Ertrag von 12 % pro Jahr erzielt. In der Krise musste sie jedoch auch in einem Jahr 29 % abgeben. “Bei Privatvermögen empfehlen wir einen Private-Equity-Anteil von 10 bis 20 % – Ähnliches gilt auch für Stiftungen”, so Stammler.