Fonds in Spanien enttäuschen

Rendite zeichnet anhaltenden Boom von Immobilien nicht nach

Fonds in Spanien enttäuschen

ae Madrid – Eigentlich müssten Immobilienfonds 2005 die Abräumer im spanischen Asset Management sein. Immerhin hält der Nachfrageboom nach privaten Eigenheimen ungebrochen an, die Preise klettern trotz der erreichten astronomischen Höhen weiter nach oben, und auch der Markt für Geschäftsimmobilien erholt sich nach Jahren sinkender Mietpreise wieder. Doch weit gefehlt: Nach Zahlen des spanischen Fondsverbandes Inverco warfen sie von Januar bis November 2005 eine Rendite von durchschnittlich 5,4 % ab und bleiben damit deutlich hinter der Preisteuerung der Immobilien zurück, die im abgelaufenen Jahr zwischen 10 und 15 % gelegen haben dürfte. Auch für 2006 erwartet die Branche für diese Fonds eine Rendite von lediglich 5 % oder sogar darunter, falls in diesem Jahr nun tatsächlich die schon seit langem beschworene Abkühlung eintreten sollte. Besser als AktienfondsZwar haben die Immobilienfonds immerhin die durchschnittliche Rendite der Aktienfonds geschlagen, die bis November den Inverco-Daten zufolge bei 4,7 % gelegen hatte. Der Anstieg des verwalteten Vermögens 2005 um fast die Hälfte auf nunmehr 6,3 Mrd. Euro zeugt vom großen Interesse an diesen Fonds. Ihre Dimension bleibt indes meilenweit von jener der Aktienfonds entfernt, die ein Vermögen von 244 Mrd. Euro angesammelt haben.Doch die laue Performance dürfte das Vertrauen des ein oder anderen Anlegers gerade angesichts der großen Kursgewinne, die die spanischen Bau- und Immobilienwerte 2005 einfuhren, gründlich enttäuschen. Cirus Andreu, Asset-Management-Direktor bei Spaniens viertgrößter Bank Sabadell, vermutet hinter dieser Erwartungshaltung allerdings ein Missverständnis: “Die Immobilienfonds sind kaum an die Börse gekoppelt, weil mehrere Monate verstreichen, bis der Vermögensverwalter ein geeignetes Objekt gefunden hat. Vielmehr sind sie eine Alternative zwischen Staatsanleihen und Aktien.”Anleger, die 2005 auf rein spanische Aktienfonds gesetzt hatten, fuhren mit einer Rendite von knapp 24 % wesentlich besser. Ganz zu schweigen von denjenigen Fonds, die in Emerging Markets investiert hatten. Sie ernteten nach den Inverco-Daten eine Rendite von fast 54 %. Aber auch auf Japan spezialisierte Fonds glänzten mit einem Plus von 35 %, während die auf Europa konzentrierten Fonds einen Gewinn von 22 % einbrachten.