Fonds setzen auf Brasilien
Für Investoren aus den USA ist Lateinamerika schon lange ein gesuchter Anlageraum. Während Europas Börsen wegen der Euro-Krise schwere Rückschläge erleiden, geht es bei vielen lateinamerikanischen Werten bergauf. Niedrige Arbeitslosenquoten, steigende Reallöhne, die den Konsum antreiben, und damit verbunden der Rückgang der Armut führen zu kräftigem Wachstum. la Frankfurt – Der IWF zeigt sich für Lateinamerika sehr optimistisch, rechnet aber für das laufende Jahr mit einem krisenbedingten Dämpfer für das Wirtschaftswachstum. Er erwartet ein Plus von 3,7 % nach einem Zuwachs von 4,2 % 2011. Für 2013 wird wieder eine Steigerung um 4,1 % prognostiziert. Auch für die späteren Jahre sind die Aussichten optimistisch. Die Staaten der Region profitieren von hohen Rohstoffpreisen und Weltmarktpreisen für Agrarprodukte wie Mais, Weizen und Soja, wie auch vom zunehmenden Konsum. Als Wachstumstreiber wirken zudem die in erheblichem Maße geplanten Infrastrukturinvestitionen.Die Auswahl an Fonds, die sich auf die Region spezialisiert haben, ist groß. Der bereits seit 20 Jahren bestehende “JPM Latin America Equity A (acc) USD” gehört mit einem Volumen von knapp 1,5 Mrd. Dollar zu den großen Publikumsfonds. Mit fast 57 % steckt über die Hälfte des Fondsvermögens in brasilianischen Aktien. Etwa 23 % sind in mexikanischen Titeln investiert. Andere Länder wie Peru, Chile, Kolumbien oder Panama haben jeweils Anteile von lediglich 2 bis 4 %. Etwas breiter gestreut ist der Fonds bei den Branchen. Das Hauptgewicht liegt mit knapp einem Viertel auf dem Finanzsektor. Ansonsten reicht das Spektrum von Energie und Telekommunikation über das Gesundheitswesen bis zum Konsumsektor. IT-Werte gibt es nicht im Portefeuille. Unter den Top Ten der insgesamt 57 Aktien finden sich die Banken Credicorp, Itaú Unibanco und Banco Bradesco, die Telekomfirma América Móvil oder das Energieunternehmen Pacific Rubiales Energy. Der Fonds ist von Morningstar mit drei von fünf möglichen Sternen ausgezeichnet worden. Der Ausgabeaufschlag beträgt 5,0 %.Der “First State Latin America Fund Class A (Acc) EUR” setzt andere Schwerpunkte. Hier haben brasilianische und chilenische Titel mit 37 % bzw. 36 % etwa gleich hohe Anteile am Fondsvermögen. Mexiko hat einen Anteil von 19,5 %. Der Rest entfällt auf Argentinien und Peru. Bei den Branchen liegt der Fokus mit 30 % auf der Verbrauchsgüterindustrie. Der Finanzsektor macht bei diesem Fonds nur 14 % aus. Zwar hat das Fondsmanagement auch IT-Titel im Depot, jedoch ist der Anteil mit 1,8 % am Fondsvermögen verschwindend gering. Der 2009 aufgelegte Fonds gehört mit einem Volumen von rund 140 Mill. Pfund zu den kleineren Produkten. Die Gesamtzahl der Aktien beträgt 35. Allein die Top-Ten-Positionen haben einen Anteil von 54 % am Vermögen. Die größte Einzelposition ist das brasilianische Energieunternehmen Tractabel Energia mit über 8 %. Daneben wird auf Getränkehersteller wie die chilenischen Cía Cervecerías und Embotelladora Andina mit rund 8 % bzw. 7 % gesetzt. Der Fonds ist mit den höchstmöglichen fünf Sternen von Morningstar bewertet worden. Der Ausgabeaufschlag beträgt 4,0 %. Der “HSBC Global Investment Funds – Latin America Equity M1 Acc” hat seinen Schwerpunkt mit 60 % des Fondsvermögens von 159 Mill. Dollar wie der J.P.-Morgan-Fonds in Brasilien. Daneben investiert er vor allem in Mexiko (13 %) und Chile (6 %). Neben Finanz- und Konsumgütertiteln hat er besonders Rohstoffwerte im Visier. Unter den größten 10 der insgesamt 68 Aktien finden sich Petroleo Brasiliero, das Bergbauunternehmen Vale und auch Itaú Unibanco. Der Fonds besitzt drei Sterne von Morningstar und kostet 5,25 % Ausgabeaufschlag.