Kapitalanlage

Garantieprodukte für ruhigeren Schlaf

Feste Kapitalzusagen geben Anlegern Sicherheit - Absicherung geht meist zulasten der Rendite

Garantieprodukte für ruhigeren Schlaf

Von Frank Bremser, Frankfurt Die jüngste Krise an den Finanzmärkten hat die Anleger verunsichert. Einmal mehr hat sich gezeigt, dass die Aktienmärkte keine Einbahnstraßen sind. Das lässt Investoren nun wieder verstärkt nach sicheren Möglichkeiten suchen, ihr Geld zu vermehren. Dementsprechend sind die verschiedensten Wertsicherungskonzepte groß in Mode, schließlich können sie für einen etwas ruhigeren Schlaf bei den Investoren sorgen. Eine Möglichkeit, dies zu erreichen, sind Garantieprodukte, seien es Zertifikate oder Fonds. Zwar gilt gemäß der Portfoliotheorie, dass die hohe Sicherheit zulasten der Rendite geht, jedoch gerade in unruhigen Marktzeiten geben Produkte den Anlegern Sicherheit. Und so manches Produkt erwirtschaftet auch ein gutes Zusatzergebnis für den Investor, das dann über den Zins des Sparbuchs, mit dem die Produkte gerne verglichen werden, hinausgeht. So haben es einige Schwellenländer-Garantiefonds in den vergangenen Jahren auf eine Performance von durchschnittlich 10 % pro Jahr gebracht. Insgesamt betrachtet bleibt die Entwicklung jedoch eher verhalten, der Schnitt bei den klassischen Produkten liegt bei 2 bis 6 % pro Jahr. Die Fondsratingagentur Morningstar führt derzeit 170 solcher Produkte verschiedenster Ausprägung in ihrer DatenbankWie der Name schon sagt, garantieren die Fonds dem Anleger einen festen Anteil seiner Geldanlage, dieser liegt normalerweise in der Größenordnung von 95 bis 100 % des eingesetzten Kapitals. Die Garantie gilt jedoch meist nur für das Ende der Laufzeit oder das Ende des Geschäftsjahres. Oft handelt es sich bei den Produkten um geschlossene Fonds mit begrenzter Laufzeit (ca. drei bis fünf Jahre), wobei der Kauf von Anteilen nur während der Emissionsphase möglich ist. Die Anteile können in der Regel zwar auch während der Fondslaufzeit wieder verkauft werden, dafür müssen aber Abschläge in Kauf genommen werden. Bei offenen Garantiefonds können jederzeit Anteile gekauft oder verkauft werden. Abhängig vom Konzept des Fonds ist dann, inwieweit die Garantie greift. Anteile veränderlich Meist investieren die Fonds in festverzinsliche Wertpapiere (wie Staatsanleihen), Geldmarktpapiere und Verkaufsoptionen, auf diese Weise soll das Grundkapital der Geldanlage sichergestellt werden. Ein kleiner Teil der Anlagen wird in riskantere Assets gesteckt, wodurch eine positive Gesamtrendite erwirtschaftet werden soll. Bei vielen dynamischen Garantiefonds wird das Fondsvermögen in Anleihen und Derivaten angelegt. So bildet das Produkt die Wertentwicklung eines variabel zusammengesetzten Index aus Aktien-, Renten- und Geldmarktfonds ab. Je nach Entwicklung der jeweiligen Anlageklasse werden die entsprechenden Anteile verändert. Ein Beispiel dafür ist der DF Sicherheit der österreichischen Raiffeisen Capital Management, bei dem etwa 75 % der Anlage in Anleihefonds erfolgen und 25 % in globalen Aktienfonds. Die Garantiefonds gibt es für die verschiedensten Anlageregionen und Wünsche. So eignet sich etwa der Top Selection von Raiffeisen Capital Management für Anleger, die am Wachstum der Aktienmärkte Osteuropas, Eurasiens, des pazifischen Raums und der Emerging Markets partizipieren wollen. Das Garantiemodell steuert die Aktienfondsquote je nach Marktlage, wobei die Aktienfondsquote bis zu 100 % des Fonds ausmachen kann. Interessant sind auch einige Produkte aus dem Haus ING. Denn bei den Index Linked Fund Protected Fonds greift die Kapitalgarantie täglich. Damit hat es zum Beispiel der Mix 70 zu einem Gewinn seit Jahresbeginn von knapp 14 % geschafft. Somit werden auch kurzzeitige Ausreißer an den Aktienmärkten nach oben mitgenommen. Je nach Risikoneigung des Investors gibt es die Ausprägungen Mix 70, Mix 80 und Mix 90, wobei die Zahl für die jeweilige Kapitalgarantie steht. Eine ebenfalls gute Performance von knapp 14 % seit Jahresbeginn weist der Nomura Global Emerging Markets 80 % Protected Portfolio Fund auf.Eine andere Form der Absicherung bieten auch Garantiezertifikate, die von allen Emittenten strukturierter Papiere angeboten werden. Besonders reizvoll sind aber derzeit sicherlich diejenigen Zertifikate, die unter ihrem Ausgabepreis notieren, wie zum Beispiel das Rohstoff-Protect-Zertifikat VI von Barclays Capital (ISIN: DE000BC0BAE4), das aktuell bei 92,20 Euro notiert, aber 100 Euro Kapital garantiert – ein sicherer Gewinn (siehe dazu auch Börsen-Zeitung vom 18. August: “Erste Wahl aus zweiter Hand”). Immer bei den Besten Einen anderen Weg, der zwar kein Kapital garantiert, aber die Anleger immerhin mit einer gewissen Sicherheit versorgt, sind die Fondsspezialisten von E-fundresearch.com gegangen. Sie haben die Fonds aus den mehr aus 25 000 in Österreich, Deutschland und der Schweiz angebotenen Produkten herausgesucht, die in den zurückliegenden sieben Jahren jedes Jahr zu den besten 25 % ihrer jeweiligen Anlageklasse gezählt haben. Insgesamt neun Fonds haben dieses Kriterium erfüllt, darunter vier Geldmarktfonds. Gewinner dabei war aber der Mischfonds Ziel netto der österreichischen Ziel GmbH, der auf eine durchschnittliche Performance von 10,4 % kam. Es handelt sich dabei um einen Anleihenfonds mit Beimischung österreichischer Aktien.