Asset Management

Geduldsprobe für Dachfonds

In eingefrorenen Immobilienprodukten engagiert - "DJE Real Estate" bleibt dicht

Geduldsprobe für Dachfonds

Von Stefanie Schulte, Frankfurt Dass acht offene Immobilienfonds die Aussetzung der Anteilsrücknahme bis Oktober 2009 verlängert haben, trifft auch Dachfonds. Etliche Produkte haben größere Teile ihres Portfolios in die eingefrorenen Fonds investiert. Der 870 Mill. Euro schwere Immobilien-Dachfonds “DJE Real Estate” musste im Oktober 2008 schließen, nachdem ein Dutzend offener Immobilienfonds ausgesetzt werden musste. Der Fonds bleibt eingefroren, wie die Anbieterin DJE Kapital mitteilte. Der DJE-Fonds werde leicht zeitversetzt zu den ausgesetzten offenen Immobilienfonds öffnen, so Maik Rissel, Leiter Immobilien-Portfoliomanagement bei der Gesellschaft Marcard, Stein & Co sowie Berater des “DJE Real Estate”, auf Anfrage der Börsen-Zeitung. Bei der Mehrzahl der Zielfonds erwarte man eine stabile Wiederaufnahme der Anteilsrücknahme in den nächsten sechs Monaten. Aktuell sei der “DJE Real Estate” in 14 offenen Immobilienfonds und vier speziellen Immobilienfonds investiert. Hinzu kommen zahlreiche Immobilienaktien und Unternehmensanleihen. Laut Datenblatt entfallen knapp 60 % des Vermögens auf Immobilienfonds. Veränderungen geplantKünftig werde der “DJE Real Estate”, der zu 70 % von Privatinvestoren genutzt wird, seine strategische Quote für offene Immobilienfonds reduzieren, so Rissel. Denkbar sei ein Maximal-Anteil von 40 % bis 50 %. Zusätzlich solle eine hohe Netto-Liquidität vorgehalten werden, “um willkürliche Mittelbewegungen aufzufangen”. Aktuell machen laut Datenblatt fünf ausgesetzte Immobilienfonds zusammen gut 26 % des Portfolios aus. Weitere Zielfonds hätten “klare Rückgaberegeln”, so Rissel. Im Jahr 2006 hatten etliche offene Immobilienfonds Kündigungsfristen oder Rücknahmeabschläge für Großanleger – darunter Dachfonds – eingeführt. Obwohl nur der “DJE Real Estate” in Liquiditätsnot geraten ist, entfallen auch bei etlichen anderen Dachfonds größere Anteile des Portfolios auf offene Immobilienfonds, die derzeit eingefroren sind. Dies gilt für Immobilien-Dachfonds, aber auch für allgemein konservativ anlegende Fonds, die aufgrund der dort wenig volatilen Renditen stark auf Immobilienprodukte gesetzt hatten. Etliche Fonds sind relativ klein, etwa der 20 Mill. Euro schwere ” Meag GlobalReal Lux” . Bei ihm entfällt laut Datenblatt etwa ein Drittel des Volumens auf vier ausgesetzte Zielfonds. Insgesamt betrage die Immobilienfonds-Quote allerdings weniger als 50 %, hebt die Anbieterin Meag, Vermögensverwalter von Münchener Rück und Ergo, hervor. Stark in Immobilienfonds engagiert ist allerdings auch der gut 800 Mill. Euro schwere “DB Immoflex”, der von der Deutsche-Bank-Tochter DWS gemanagt wird. Er hat laut Datenblatt 46 % seines Vermögens in offenen Immobilienfonds investiert, die ausgesetzt sind. Derzeit sei die Situation aber entspannt, betont Axel Müller, Produktspezialist für Immobilien bei der DWS. Der Fonds halte zu 20 % liquide Mittel und habe in den vergangenen Monaten nur leichte Mittelabflüsse verbucht. Das ähnlich konstruierte, 280 Mill. Euro schwere Schwesterprodukt “DWS ImmoFlex Vermögensmandat” verbuchte sogar Zuflüsse. Wie DJE muss auch die DWS zusätzlich Rücksicht auf Liquiditätsbeschränkungen in einem Zielfonds nehmen, der nicht ausgesetzt ist: Der Deutsche-Bank-Immobilienfonds “Grundbesitz-Global IC”, auf den 7 % des Vermögens im “DB Immoflex” entfallen, habe eine Mindesthaltedauer von zwei Jahren, erläutert Müller. Diese Frist läuft für den “Immoflex” im Sommer 2010 ab. Frühere Rückgaben sind nur mit einem Abschlag von 10 % möglich.