Kapitalanlage

Gold glänzt auch im Korridor

Bandbreiten-Bonuszertifikate auf das Edelmetall ermöglichen üppige Renditen auch im Seitwärtsmarkt

Gold glänzt auch im Korridor

Von Armin Schmitz, Frankfurt Die Geschwindigkeit der Goldrally seit Mitte vergangenen Jahres hat Anleger wie Experten überrascht. Das Edelmetall beeindruckte durch eine Wertsteigerung von 68 % zwischen Juli 2005 und dem langjährigen Hoch von 730 Dollar pro Feinunze im Mai dieses Jahres.Geht es nach der neuesten Studie des Instituts World Gold Council, wird sich der Aufwärtstrend nach der aktuellen Konsolidierungsphase fortsetzen. So haben die Experten in einer Untersuchung des Zeitraums vom Jahr 1835 bis 2005 herausgefunden, dass es eine sehr enge positive Korrelation zwischen der Entwicklung des Goldpreises und den Teuerungsraten in den USA gibt. Ein Anstieg der Inflation um 1 % geht einher mit einem langfristigen Anstieg des Goldpreises von ebenfalls 1 %. Neben steigenden Energiepreisen gilt auch ein fallender Dollar gegenüber anderen wichtigen Währungen als Grund für höhere Teuerungsraten in den USA. Die Studie des Gold-Council zeigt, dass Goldanlagen aufgrund der engen positiven Beziehung zu den Teuerungsraten als Absicherung gegenüber steigenden Inflationsraten dienen können. ETFs nicht verfügbarFür die Amerikaner und Briten ist es allerdings recht einfach, in Gold zu investieren. Dort gibt es bereits Exchange Traded Funds (ETFs), die versuchen, die Entwicklung des Goldpreises möglichst genau wiederzugeben. Diese Fonds investieren direkt in physisches Gold und sind daher bei den Anlegern so beliebt. Diese ETFs haben mittlerweile etwa 400 Tonnen Gold physisch in ihrem Besitz, also mehr als die russische Notenbank (387 Tonnen). In Deutschland sind noch keine Gold-ETFs zugelassen. Als Alternative werden eine Reihe von Zertifikaten angeboten. Neben den normalen Partizipationspapieren gibt es Produkte mit Teilschutzfunktionen. Für den Fall, dass der Goldpreis in den nächsten Monaten in eine Seitwärtsbewegung übergeht, gibt es ein neues Korridor-Bonuszertifikat der Société Générale auf Gold (DE000SG9BRS6). Von der Neukonstruktion profitiert der Anleger, solange sich die Unze bis zum Fälligkeitstag, dem 21. Dezember 2007, zwischen 396 und 924 Dollar bewegt. Notiert das Gold also zu keinem Zeitpunkt mehr als 37 % unter oder 46 % über dem aktuellen Stand von 631 Dollar pro Feinunze, erhält der Anleger im Dezember 2007 bezogen auf den aktuellen Zertifikatskurs von 100,32 Euro eine Rückzahlung von 125 Euro. Das entspricht einer steuerfreien Rendite von 24,1 % für einen Zeitraum von 17 Monaten. Verletzt Gold die untere Barriere von 396 Dollar, wandelt sich das Korridor-Bonuszertifikat in ein einfaches Partizipationspapier, das die Kursbewegungen des Golds eins zu eins mitmacht. Kann sich das Edelmetall anschließend erholen, ist der Rückzahlungswert am Laufzeitende maximal auf 125 % des Ausgangswertes begrenzt. Gelingt dem Gold jedoch der Ausbruch über die obere Barriere von 924 Dollar, was einem neuen Höchstkurs entsprechen würde, wandelt sich das Produkt in einen Short Tracker, so dass das Zertifikat spiegelbildlich beim weiteren Anstieg an Wert verliert. Fällt der Kurs allerdings in den Korridor zurück, gewinnt das Produkt wieder an Wert. Besser als eine DirektanlageFür konservative Anleger wird das Gold- und Silber-Airbag-Zertifikat (DE000SG9BMZ2) angeboten. Das Papier bietet eine hundertprozentige Partizipation an der Entwicklung beider Edelmetalle kombiniert mit einem Sicherheitspuffer von 30 %. Ein Quantomechanismus verhindert Währungsverluste. Das Produkt basiert auf der Entwicklung eines Rohstoffkorbs, der sich zu gleichen Teilen aus den Edelmetallen Gold und Silber zusammensetzt. Dabei profitiert der Anleger am Laufzeitende, dem 11. August 2010, von den Kurssteigerungen beider Metalle. Die Auszahlung ist allerdings auf eine Rückzahlung in Höhe von maximal 45 % des Nominalwerts begrenzt. Sinkt der Kurs und pendelt sich am Laufzeitende in einer Bandbreite zwischen 70 und 100 % des Ausgangsniveaus ein, aktiviert sich der Airbag-Mechanismus. Die Bank zahlt dem Anleger den Emissionspreis von 100 Euro zurück. Der Anleger hätte keine Verluste erlitten. Selbst wenn der Rohstoffkorb am Laufzeitende unter dem Sicherheitsniveau von 70 % notiert, bietet das Produkt im Vergleich zum Direktinvestment einen Vorteil. Die Rückzahlung entspricht dann dem 1,43fachen Wert des Rohstoffkorbs. Notiert der Basket bei Fälligkeit bei 50 % seines Ausgangsniveaus, erhält der Anleger immer noch eine Rückzahlung in Höhe von 71,5 % des Emissionspreises.