Immobilien

"Grüne" Häuser werfen auf lange Sicht mehr ab

Studie: In den USA bereits höhere Mieteinnahmen

"Grüne" Häuser werfen auf lange Sicht mehr ab

gh Frankfurt – Den Neubau nachhaltiger Immobilien wird der deutsche Markt ab 2013 honorieren. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von Degi Research. Bis dahin sei es sinnvoll, bestehende Gebäude “nachzurüsten”. Das deutsche DGNB-Siegel schneide im Vergleich der Zertifizierungen gut ab, da es die gesamte Lebensdauer von Gebäuden berücksichtige. Das “Green Building” ist per Definition ein Gebäude, das energiesparend, umweltfreundlich und gesundheitsgerecht gebaut und betrieben wird. Es ist “nachhaltig”, vereinigt also politische, gesellschaftliche, wirtschaftliche und ökologische Dimensionen. Dass dieses Konzept an theoretischer Bedeutung gewinnt, liegt laut Studie an steigenden Energiepreisen und zunehmender staatlicher Regulierung (Energieausweis, neue Energieeinsparverordnung, EU-Richtlinie zur Gesamteffizienz von Gebäuden). An praktischer Bedeutung mangele es dem “Green Building” in Deutschland aber noch. Denn Käufer und Mieter seien noch nicht bereit, einen höheren Preis für Nachhaltigkeit zu zahlen. Dagegen würden in den USA die Vorteile umweltgerechter Gebäude inzwischen zunehmend eingepreist. Die effektiven Mieten entsprechender Häuser lägen dort um 6 % über denen konventioneller Immobilien, ihre Preise im Schnitt 5,1 Mill. Dollar über denen der Vergleichsobjekte. In Deutschland werde es mit weiteren Regulierungen und höheren Energiepreisen ab 2011 zu Wettbewerbsnachteilen konventioneller Gebäude kommen. Es sei es sinnvoll, auch bestehende Gebäude nachzurüsten, schließlich seien 60 % des Bestands sanierungsbedürftig. Ab 2013 würden sich Neubau und nachhaltige Sanierung durch höhere Mieteinnahmen und Preise sowie weniger Leerstand rentieren. Auch wenn kurzfristig an nachhaltigen Gebäuden noch kein Geld verdient werde, gehe es mittel- und langfristig nicht mehr allein um Imagepflege, sondern um ökonomische Wettbewerbsvorteile. Deutsches Siegel im Vorteil Bei nachhaltigen Gebäuden zeigten Zertifizierungssysteme Wirkung, so die Studie. In den USA lägen Mieten zertifizierter Häuser um 11,8 % über denen nichtzertifizierter. Je nach Zertifizierung belaufe sich der Preiseffekt auf bis zu 31 %. Dabei biete das deutsche DGNB-Siegel, das in diesem Jahr eingeführt wurde, Vorteile im Vergleich zu anderen Zertifizierungen. Denn dieses berücksichtige ökonomische Kriterien wie “Werterhalt” und den gesamten Lebenszyklus von Gebäuden. Zwar sei es mit über 60 Kriterien komplex. Aber der Struktur anderer Systeme, die ferner nur den Bau berücksichtigten, sei es überlegen, heißt es.