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Gute Ergebnisse auch in turbulenten Phasen

Defensive vermögensverwaltende Fonds bestehen Belastungstest - Produkte zeigen attraktive Chance-Risiko-Profile

Gute Ergebnisse auch in turbulenten Phasen

Viele Aktienmärkte notieren derzeit in der Nähe von Rekordständen. Da der Optimismus der Anleger sehr hoch ist, befürchten Experten schon bald eine kräftige Korrektur an den Märkten. Um Vermögenseinbußen zu verhindern, empfehlen Experten defensive vermögensverwaltende Fonds. Diese haben in den vergangenen Jahren gezeigt, dass sie auch während der Turbulenzen an den Finanzmärkten gute Ergebnisse bringen.Von Armin Schmitz, FrankfurtDie Aktienmärkte auf beiden Seiten des Atlantiks stehen vor dem zweiten Jahr mit zweistelligen Gewinnen in Folge. Der Dax hat im laufenden Jahr bereits mehr als 23 % zugelegt, der S & P 500 mehr als 26 %. Umfragen von Sentix zeigen, dass die Anleger “mega-bullish” sind. Zusammen mit der Übergewichtung in Aktien und der steigenden Gewinnmitnahmebereitschaft bildet sich ein explosives Gemisch, das die Gefahr einer Korrektur wachsen lässt. Die Frage ist allerdings, wann die Aktienmärkte in eine Korrektur übergehen und welche Assetklassen davon profitieren. In solchen Situationen können unter Umständen vermögensverwaltende Fonds die richtige Antwort auf die Entwicklung an den Kapitalmärkten finden.Die Palette an unterschiedlichen Konzepten ist groß. Von einfachen Mischfonds-Konzepten, bei denen die Fondsmanager in die drei klassischen Assetklassen Aktien, Renten und Cash investieren, bis hin zu sehr breiten Multi-Asset-Strategien, bei denen die Fondsmanager in Rohstoffe, Immobilien und Währungen investieren, sind die Varianten recht groß. Die vermögensverwaltenden Fonds müssen sich in der Regel nicht an einer Benchmark orientieren und verfolgen einen Absolute-Return-Ansatz. Niedrige Volatilität wichtigIn der Morningstar-Kategorie “Mischfonds Euro defensiv” verstecken sich sehr konservativ investierende Fondsmanager, die großen Wert auf ein niedriges Risiko legen. Mit einer Dreijahresrendite von 3,9 % p. a. und einem Ertrag von durchschnittlich 5,2 % jährlich über die Fünfjahresperiode zeigen sie zwar eine solide und stetige Wertentwicklung. Performancewunder sollte der Anleger allerdings nicht erwarten. Viel wichtiger ist für den institutionellen Anleger der Blick auf das Risiko. Die Fonds innerhalb der Kategorie kommen auf eine Standardabweichung über den Dreijahreszeitraum von lediglich 4,6 %.Zu den erfolgreichsten Fonds in der Morningstar-Kategorie gehört der Meag EuroErtrag (LU0136412771). Der Fonds verfolgt einen Top-down-Approach. Großes Augenmerk wird auf die Aufteilung des Vermögens auf die Assetklassen Anleihen und Aktien gelegt. Durch die Aufteilung der Marktsektoren und Währungen kann das Fondsmanagement das Marktrisiko aktiv steuern und einen wichtigen Teil der Überrendite erzielen. Basis sind direkte Investments in Anleihen und Aktien. Hinzu kommt eine taktische Allokationssteuerung über ein Overlay in Indexderivaten. Damit kann das Fondsmanagement schnell auf Marktsituationen reagieren. Zur Allokationssteuerung werden neben einer charttechnischen Systematik auch die Fundamentalanalyse sowie Behavioral Finance genutzt. Mit dieser Strategie war der Fonds in den vergangenen Jahren recht erfolgreich. Mit einer Dreijahresrendite von 12,4 % p. a. führte der Fonds die Rangliste der Produkte in der Kategorie der “Mischfonds Euro defensiv” an. Das Risiko lag in diesem Zeitraum bei 7,4 % und damit etwas über dem Kategoriedurchschnitt. Mit Erträgen von durchschnittlich 11,6 % jährlich lag der Fonds gut 6,5 Prozentpunkte über dem Durchschnitt der Kategorie. Ende Oktober war das Portfolio mit einem Anteil von 62 % Anleihen und 36 % Aktien etwas offensiver ausgerichtet als im Frühjahr. Zweistellige RenditeHinter dem Meag-Produkt folgt der Invesco Pan European High Income Fund (LU0243957668) mit einer Dreijahresrendite von 12,3 % p. a. Der Fonds schnitt damit 5,1 Prozentpunkte besser ab als der Kategoriedurchschnitt. Im Dreijahresbereich kamen die Fondsmanager auf eine Wertsteigerung von durchschnittlich 11,7 % jährlich bei einer Standardabweichung von 10,9 %. Glänzend steht der von Paul Causer, Paul Read und Stephanie Butcher betreute Invesco-Fonds über den Fünfjahreszeitraum da. Hier erreichten sie einen Ertrag von rund 21 % jährlich. Mit einem Anteil von 66 % Anleihen und 17,5 % Aktien ist der Fonds deutlich defensiver aufgestellt als das Konkurrenzprodukt. Der Fokus bei den Anleihen liegt allerdings mit einem Anteil von fast 36 % auf High-Yield-Bonds. Im Aktienbereich werden Unternehmen bevorzugt, die einen hohen Cash-flow generieren und stabile bzw. steigende Dividendenzahlungen aufweisen.